Berlin – Vier Premieren, mehr als ein Dutzend Konzerte und Klavierabende, dazu noch zweimal "Der Ring des Nibelungen": Die Staatsoper Berlin setzt in der kommenden Saison verstärkt auf ihren Generalmusikdirektor Daniel Barenboim. "Wie man’s macht, macht man’s falsch", sagte der Dirigent und Pianist (72) schmunzelnd am Montag bei der Vorstellung des Spielzeitprogramms 2015/16. "Entweder man wird dafür kritisiert, dass man angeblich zu selten da ist – oder zu oft." In der kommenden Saison werde er nun häufiger in Berlin zu sehen sein.
Dabei wies Barenboim Ambitionen auf eine Nachfolge von Sir Simon Rattle als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker zurück. "Ich bin kein Kandidat", betonte er auf eine entsprechende Frage. Die Philharmoniker wählen am 11. Mai einen neuen Chef, der 2018 antreten soll.
In einer am Montag veröffentlichten Publikumsumfrage der "Berliner Morgenpost" und des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) unter 1.318 Besuchern der Philharmonie war auch Barenboims Name als Wunschkandidat für die Rattle-Nachfolge gefallen. An erster Stelle wurde der Lette Andris Nelsons genannt, es folgten Gustavo Dudamel aus Venezuela und Christian Thielemann.
Auf Barenboims Programm zur sechsten Spielzeit der Staatsoper im Schiller Theater stehen die Neuproduktionen von Richard Wagners "Meistersinger von Nürnberg" mit Klaus Florian Vogt (Regie: Andrea Moses) am 3. und 4. Oktober, Verdis "Traviata" mit der Sopranistin Sonya Yonchevaa sowie Bohuslav Martinús Oper "Juliette" mit Magdalena Kozena und Roland Villazón in den Hauptrollen.
Zudem leitet Barenboim die Wiederaufnahme von Wagners "Ring des Nibelungen", "Parsifal" und "Il Trovatore" sowie Konzerte mit der Staatskapelle Berlin und den Wiener Philharmonikern. Geplant ist auch eine Japan-Tournee der Staatskapelle mit allen Bruckner-Sinfonien. Zu den Festtagen im März und April 2016 plant das Haus einen Klavierabend mit Barenboim und Martha Argerich sowie drei Orchesterkonzerte unter anderen mit den Wiener Philharmonikern, dem Tenor Jonas Kaufmann und dem Cellisten Yo-Yo Ma.
Den Beginn der neuen Spielzeit feiert die Staatsoper am 12. September 2015 wieder mit einem Eröffnungsfest für kleine und große Gäste. Insgesamt plant die Staatsoper in der nächsten Saison 146 Opernvorstellungen, 85 Konzerte und 74 Aufführungen in der Werkstatt des Schiller Theaters.
(dpa/MH)
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