Leipzig/Berlin (MH) – Der Kirchenmusiker Peter Neumann erhält die Bach-Medaille der Stadt Leipzig. Die Auszeichnung würdige Neumanns "mustergültige Aufführungen" der Werke Johann Sebastian Bachs, teilte das Leipziger Bachfest am Donnerstag mit. Der Dirigent und Chorleiter habe mit dem Kölner Kammerchor und dem Collegium Cartusianum weltweite Aufmerksamkeit bei der Interpretation vor allem der Passionen, der Messe in h-Moll, des Weihnachtsoratoriums und der Kantaten erlangt.
Die aus Meißner Porzellan gefertigte Medaille wird Neumann am 17. Juni 2015 während des Bachfests überreicht. Die Jury aus führenden Repräsentanten des Leipziger Musiklebens nannte den Künstler einen der " besonders vielseitigen Dirigenten der Gegenwart". Sein Repertoire reiche vom ausgehenden 16. bis ins 20. Jahrhundert. Die historisch orientierte Aufführungspraxis gelte ihm als Richtschnur seines Musizierens, er verstehe sie jedoch nie als orthodoxes Regelwerk: "Neumann hat bewiesen, wie mit historisch reflektierter Stimmbehandlung vital musiziert werden kann: mit Esprit, Klangsinn und Klangschönheit – und stets gepaart mit einer besonderen Liebe zum musikalischen Detail", hieß es in der Jurybegründung.
Peter Neumann (75), der in Köln lange als Kirchenmusiker und Orgel-Professor wirkte, hat sich besonders mit seinen Interpretationen der Werke von Bach, Händel, Mozart und Brahms einen Namen gemacht.
Die Medaille für besondere Verdienste um die Pflege des Bachschen Werks wurde seit 2003 unter anderem an Gustav Leonhardt, Helmuth Rilling, Sir John Eliot Gardiner und Peter Schreier verliehen. Mit der Akademie für Alte Musik Berlin erhielt im Vorjahr erstmals ein Ensemble die Auszeichnung.
(wa)
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