Sonntag, 16. Oktober 2011 / 19:15 – 20:00 Uhr
ARTE
Dokumentation (Frankreich/2010, Erstausstrahlung) Dank der Filme von Bruno Monsaingeon aus dem Jahr 2004 wurde das Talent des jungen ukrainischen Geigers Valeriy Sokolov allgemein bekannt. Der auf Musik spezialisierte Dokumentarfilmer begleitet seitdem die Entwicklung des "Geigers der Seele". Das Konzert, das im Mittelpunkt steht, beweist die künstlerische Reife des Violinisten. Auf dem Programm steht Béla Bartóks zweites Violinkonzert; David Zinman dirigiert das Tonhalle-Orchester Zürich. Im Oktober 2011 erscheint die dazugehörige CD mit Violinkonzerten von Bartók und Tschaikowsky.
Valeriy Sokolov wurde am 22. September 1986 im ukrainischen Charkow geboren. Im Alter von fünf Jahren begann er mit dem Geigenunterricht. Mit neun kam er zu Professor Sergej Ewdokimow an die Charkower Spezialschule für Musik und zwei Jahre später gab er sein erstes Konzert mit Orchester. In der Folge gewann Sokolov mehrere internationale Wettbewerbe. 1999, mit 13 Jahren, beteiligte er sich am Internationalen Sarasate-Wettbewerb von Pamplona und erhielt den Sonderpreis der Jury: ein Stipendium, das ihm die Fortsetzung seines Studiums an der Yehudi-Menuhin-Schule in England ermöglichte.
Er studierte dort von 2001 bis 2005 in der Klasse von Natascha Bojarskaja und trat bei zahlreichen schulischen Konzerten auf. Im September 2005 nahm er am internationalen Wettbewerb George Enescu teil und gewann den ersten Preis und den Enescu-Stiftungspreis. Danach studierte er am Londoner Royal College of Music, bei Felix Andrievsky. Er besuchte Meisterklassen bei Mstislaw Rostropowitsch, Zvi Zeitlin, Dora Schwarzberg, Zakhar Bron, Ruggiero Ricci und Igor Ozim. In der Saison 2006/07 hatte Sokolov bedeutende Konzerte unter anderem mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von David Zinman und feierte sein Amerika-Debüt.
In der Saison 2009/2010 gab Sokolov Konzerte mit dem Bournemouth Symphony Orchestra unter Yan Pascal Tortelier, dem Kollegium Winterthur unter Howard Griffiths, den Bremer Philharmonikern unter Stefan Blunier, dem Symphonieorchester Basel unter Rumon Gamba und dem Tonhalle-Orchester Zürich geleitet von Ivor Bolton. Außerdem gastierte er weltweit mit dem Streichtrio Hermitage, mit Solorecitals und mit Recitals mit David Fray. Bei EMI erschien 2009 die Einspielung der Sonate Nr. 3 von George Enescu und im Oktober 2011 wird eine Einspielung von Violinkonzerten von Bartók und Tschaikowsky mit dem Tonhalle-Orchester Zürich erscheinen.
Bruno Monsaingeon porträtiert die beeindruckende Konzertkarriere des jungen ukrainischen Geigenvirtuosen seit dessen elftem Lebensjahr. Im Jahr 2005 sendete ARTE seinen Film "Der Geiger der Seele", in dessen Mittelpunkt ein Konzert steht, das Sokolov im September 2004 in Toulouse gab. 2009 folgte bei ARTE eine Konzertaufzeichnung mit Werken von Sibelius, 2010 ein Auftritt in Verbier an der Seite von David Fray, beide ebenfalls in der Fernsehregie von Bruno Monsaingeon.
(pt)
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