Donnerstag, 27. Oktober 2011 / 23:40 – 00:45 Uhr
Bayerisches Fernsehen
"Die Welt braucht keine Dirigenten!" – Diese Ansicht äußert ausgerechnet ein Taktstockbauer, ein animierter kleiner Kerl an seinem Werktisch. Doch bevor er zu weiteren Schlüssen kommt, widmet sich der Film dem eigentlichen Geschehen: dem international renommierten Bamberger Symphoniker Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb 2010. Mehr als 280 Dirigenten aus aller Welt hatten sich dafür beworben. Zwölf von ihnen wurden zu dem zehntägigen Contest eingeladen. Sieger wurde Ainars Rubikis aus Lettland.
Jury wie Teilnehmer kommen zu Wort um zu erklären, warum er gewonnen hat, was einen guten von einem sehr guten Dirigenten unterscheidet und wofür das Orchester denn nun eigentlich einen Dirigenten braucht. Allmählich wird klar, dass dieser Jahrhunderte alte Hype um Dirigenten auch vollkommen berechtigt ist. Auf höchst originelle Weise ergründet der 29-jährige Filmemacher Michael Wende das Geheimnis der Klangmagie, die von den Herren im Frack – und ganz selten auch von Damen – am Dirigentenpult ausgeht.
"Der Taktstock" ist ein humorvoller, experimenteller Dokumentarfilm, der in die komplexe Welt der großen Kunst des Dirigierens eintaucht und sie verständlich macht. Eine pfiffige Animationsfigur (gesprochen von Herbert Feuerstein) "moderiert" den Film voller überraschender Schnitte und Ideen. Der Abschlussfilm von Michael Wende hat international wie auch national Preise gewonnen, u.a. 2011 den Publikumspreis bei Europas größtem Studentenfilmfestival "sehsüchte" in Potsdam. Das Nachrichtenmagazin musik heute hat mit dem Filmemacher ein Interview über "Der Taktstock" geführt (siehe hier.)
(pt/wa)