Bayreuth/Berlin (MH) – Die Stadt Bayreuth hat mehr als 30 Mitwirkende der Richard-Wagner-Festspiele für ihr langjähriges Engagement geehrt. Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe dankte den Künstlern am Freitag bei einer Feierstunde im Neuen Rathaus, wie die Stadt mitteilte. "Bayreuth wäre in der Tat ärmer ohne Sie", sagte die Oberbürgermeisterin zu den Solisten, Orchestermusiker, Bühnen-, Kostüm- und Maskenbildner sowie Statisten.
Festivalchefin Katharina Wagner, die die Richard-Wagner-Medaille erhalten sollte, fehlte bei der Ehrung. Festspielsprecher Peter Emmerich sagte, sie habe den Termin wegen eines zeitgleich angesetzten Vorsingens absagen müssen, das nicht verschoben werden konnte.
Die Auszeichnung war geplant gewesen, weil die 37-Jährige seit 15 Jahren aktiv bei dem weltberühmten Festival mitarbeitet – zunächst als Regieassistentin und Mitarbeiterin der Festspielleitung, dann von 2007 an als Regisseurin und schließlich seit 2008 als Chefin an der Seite ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier. Von diesem Herbst an übernimmt Katharina Wagner die Leitung alleine.
Teenager für zehnjährige Teilnahme ausgezeichnet
Der 17-jährige Marius Adler wurde für zehn Jahre als Statist im Festspielhaus geehrt. Er sei der jüngste Mitwirkende, der je diese Auszeichnung erhielt, hieß es. Adler hat 2006 als Nibelungenkind im "Ring"-Zyklus begonnen. Ab 2008 wurde er von Regisseur Stefan Herheim als "junger Parsifal" in vielen Szenen eingesetzt. Aktuell schlitzt er im vierten Jahr in "Der fliegende Holländer" dem Holländer Samuel Youn die Pulsadern auf.
"Vor allem der 'Parsifal' war toll, das hat mich auch geprägt, als junger Mensch mit so guten Sängern zusammenzuarbeiten", sagte Adler. "So eine Chance bekommt man nicht oft." An seinen ersten Auftritt im Festspielhaus kann er sich noch gut erinnern: "Ich war so verpackt in meinem Kostüm und unter einer Maske, dass es total heiß war."
Über seine Großmutter, die Sekretärin bei der Festspielverwaltung war, entstand der enge Kontakt zu den Festspielen, erzählte Marius' Mutter Monika Adler. Der junge Mann macht im nächsten Jahr Abitur – danach schwebt ihm ein klassisches Studium vor, "vielleicht Psychologie oder Wirtschaft", sagte der 17-Jährige, der zudem erfolgreich Basketball spielt. Wenn möglich, will er sich aber die Zeit für die Bayreuther Festspiele weiter frei halten.
(wa, mit dpa)
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