Klatschen, Buhen, Schlafen – Die Oper und ihr Publikum

28. Oktober 2011 - 08:25 Uhr

Sonntag, 30. Oktober 2011 / 09:45 – 10:30 Uhr
SWR-Fernsehen

Warum geht der eine gerne in die Oper, warum meidet der andere diesen Ort wie das Fegefeuer? Und wenn er mal drin ist – wie soll er sich verhalten? Ein etwas anderer Streifzug durch die Geschichte der Oper …

Publikum in der Oper

Er beschäftigt sich in erster Linie mit dem Publikum unten im Saal, denn es übt mächtigen Einfluss auf die Künstler oben auf der Bühne aus – und das nicht nur durch rhythmisches Klatschen oder Bravo-Rufe. Die Stimmung der Zuschauer ist oft ausschlaggebend für die Qualität der Aufführung. Der Film geht Fragen nach, die von "Wann berichtet der Boulevard" bis zu "Was ist schlimmer – Husten oder Hustenbonbon auspacken?" reichen.

In der Dokumentation von Marieke Schroeder kommen Garderobieren, Logenschließer, Sänger, Historiker und Intendanten zu Wort. Die Sopranistin Simone Kermes berichtet, wie sie aus Versehen eine Frau in der ersten Reihe angespuckt hat. Intendantenlegende Gérard Mortier beschreibt das Publikum als gefährliches Biest, und ein Logenschließer schickt empörte Opernbesucher erst einmal zum nächsten Bierlokal.

Das Publikum ist ein Phänomen, unkalkulierbar und unverzichtbar. Es kann die Künstler nach oben tragen und es kann sie stürzen. Der magische Austausch, das ist es, was die Oper, was das Live-Erlebnis Oper ausmacht. Der Film beobachtet das Phänomen diese Interaktion. Das Publikum ist hier nicht Zeuge, sondern im Mittelpunkt des Interesses.

(pt/wa)

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