Neubrandenburger Philharmonie: Neuer Chefdirigent will Orchester unverzichtbar machen

08. September 2015 - 17:21 Uhr

Neubrandenburg – Der neue Generalmusikdirektor der Neubrandenburger Philharmonie Sebastian Tewinkel will dafür sorgen, dass das Musikerensemble in der Größe erhalten bleibt. "Ich will mit Konzerten erreichen, dass ein Bewusstsein entsteht, dass das Orchester in der Form unverzichtbar wird", sagte Tewinkel am Dienstag in Neubrandenburg. Der neue Chefdirigent, der einen Vertrag über drei Jahre hat, lebt mit Familie in Berlin und leitete zuletzt ein Ensemble in der Schweiz. "Die neue Stelle ist wesentlich näher an Berlin, was familiär von großer Bedeutung ist", sagte Tewinkel. Zur Familie gehören eine sechsjährige Tochter und ein drei Jahre alter Junge.

Sebastian Tewinkel

Sebastian Tewinkel

Der 1971 in Westfalen geborene Tewinkel ist der neunte Chefdirigent der 1951 gegründeten Philharmonie, die zur Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz gehört und mit 70 Musikern eines von vier großen Orchestern in Mecklenburg-Vorpommern ist.

Auf sein Programm hat sich der neue Chefdirigent die Weiterführung von moderierten Konzerten gesetzt. Außerdem sollen die Schulkonzerte ausgebaut werden. "Ich komme selbst aus der Ecke der Schulmusiker." Zum Verhältnis mit der Philharmonie sagte er: "Ich bin jemand, der gerne feilt und probt." Das sei dem Ensemble aber aus den Bewerbungskonzerten bekannt gewesen. Tewinkel hatte sich in Neubrandenburg unter mehr als 100 Bewerbern durchgesetzt und war der Wunschkandidat der Neubrandenburger Musiker.

Im Nordosten läuft derzeit eine Debatte über Theater- und Orchesterfusionen. Bis 2020 will die Landesregierung aus Kostengründen Theater und Orchestern in Rostock und Schwerin sowie Neubrandenburg, Neustrelitz, Stralsund und Greifswald zusammenlegen.

Tewinkel war unter anderem Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim und der Schweizer Kammerphilharmonie Graubünden in Chur. Er dirigierte bundesweit und international schon viele Orchester, aber – bis auf einmal als Stipendiat in Neubrandenburg – noch kein anderes Orchester aus Mecklenburg-Vorpommern.

Der Neue am Dirigentenpult folgt auf Stefan Malzew, der nach 14 Jahren Amtszeit Ende Mai verabschiedet worden war, aber noch mehrere Projekte wie Konzertnächte in Neubrandenburg spielen wird. Sein Debüt in der Konzertkirche Neubrandenburg gibt Tewinkel am 10. September.

(Von Winfried Wagner, dpa/MH)

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