Sonntag, 06. November 2011 / 11:05 – 12:00 Uhr
ARTE
Dokumentation (Frankreich/2008) Über Prokofjew (1891-1953) kann man nur eines mit Sicherheit sagen: Er war ein genialer Musiker, einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Näheres über sein musikalisches Schaffen und sein Privatleben dagegen war jedoch bis vor kurzem nicht bekannt. Mit der Entdeckung seines Tagebuchs konnte ein Teil dieses Geheimnisses gelüftet werden.
Bereits 1918, kurze Zeit nach der Oktoberrevolution, floh Prokofjew aus Russland. In den darauffolgenden 18 Jahren versuchte er, in Nordamerika und Europa Fuß zu fassen. 1936, als die stalinistischen Säuberungen ihren Höhepunkt erreichten, kehrte er zur allgemeinen Überraschung in die UdSSR zurück.
Mehr als 50 Jahre nach Prokofjews Tod offenbart der Film die verborgenen Seiten der "Auslandsperiode" des Komponisten. Als Grundlage dienen bisher unbekannte Dokumente – vor allem Prokofjews neu entdecktes Tagebuch – sowie Fotos und Archivmaterial aus der damaligen Zeit. Auch Gespräche mit der Konservatorin des Prokofjew-Archivs, mit Prokofjews Biografen sowie mit Sohn und Enkel des Komponisten bieten Einblicke in sein Leben und künstlerisches Schaffen.
Der Film wird untermalt mit Auszügen aus Werken dieser Zeit: "Die Liebe zu den drei Orangen", "Le Pas d’acier", "Der feurige Engel", Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16.
Der Regisseur Yosif Feyginberg legte 2002 den Dokumentarfilm "Glenn Gould: The Russian Journey" (2002) vor, in dem es um den Besuch des Pianisten Glenn Gould in der Sowjetunion im Jahr 1957 geht. Der Film wurde mit dem Grand Prix Pratt & Whitney Canada ausgezeichnet.
(pt)