München/Berlin (MH) – Nach jahrelangem Streit um einen neuen Konzertsaal für München will die Staatsregierung nun eine Entscheidung treffen. Bis Anfang Dezember 2015 solle das Kunstministerium einen Vorschlag für einen Standort machen und ein Modell einbringen, beschloss das Kabinett am Dienstag. "Wir wollen bis 2018 unumkehrbar einen neuen Konzertsaal in München auf den Weg bringen", sagte Kunstminister Ludwig Spaenle. Es gehe um einen Neubau, der "höchsten musikalischen Ansprüchen genügen wird".
Das Kunstministerium soll mit dem Finanz- und Innenressort einen Lenkungsausschuss "Neuer Konzertsaal München" einrichten, der die bauliche Gesamtsteuerung des Projekts übernimmt. Favorisierte Standorte sind nach einem Gutachten das Gelände der früheren Pfanni-Fabrik am Ostbahnhof und eine alte Paketposthalle. Das Finanzministerium soll mit den dortigen Investoren über Konditionen zur Überlassung der Grundstücke verhandeln.
Die Staatsregierung will in den nächsten Wochen auch klären, wie teuer ein solcher Konzertsaal werden könnte. Erwartet wird ein dreistelliger Millionenbetrag. Nach den Worten von Finanzminister Markus Söder soll das Prestigeprojekt "so kostenbewusst wie möglich" gebaut werden". Die Landeshauptstadt solle jedoch keinen "Konzertsaal zweiter Klasse" bekommen.
München hat zwei international bekannte Sinfonieorchester – das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks und die Münchner Philharmoniker. Doch während die Philharmoniker im städtischen Kulturzentrum mit mittelmäßiger Akustik untergebracht sind, hat das BR-Ensemble nicht einmal eine eigene Bühne. Diesem jahrzehntealten Missstand soll der neue Konzertsaal abhelfen.
(wa, mit dpa)
Mehr zu diesem Thema:
Weitere Artikel zur Münchner Konzertsaaldebatte
Link:
© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright