Anne-Sophie Mutter spielt Sibelius' Violinkonzert in d-Moll

15. November 2015 - 09:00 Uhr

Sonntag, 15. November 2015 / 18:30 – 19:15 Uhr
ARTE

Musik (Deutschland 2015, Erstausstrahlung) Wohl kaum ein Werk für Violine ist so anspruchsvoll, komplex und fordernd wie das Violinkonzert in d-Moll von Jean Sibelius. Als ein riesengroßer Monolog für die Geige komponiert, im virtuosen Duktus der Spätromantik gehalten, stellt das Werk fast jeden Interpreten vor beinahe unüberwindbare Schwierigkeiten.

Anne-Sophie Mutter

Anne-Sophie Mutter

Nicht aber Anne-Sophie Mutter: Mit ihrem makellosen technischen Können, ihrer unnachahmlichen Begabung, Bögen, Linien und Phrasen musikalisch zu formen, findet sie gerade in diesem Konzert die Entsprechung ihres Künstlertums.

Ihr zur Seite steht das Royal Concertgebouw Orchestra, ein traditionsreiches Ensemble, das in Rankings immer wieder weltweit einen der vordersten Plätze belegt. Es ist ein Orchester mit einer perfekten, glänzenden Transparenz des Klanges, das hier von dem lettischen Dirigenten Andris Nelsons geführt wird.

Auch über Nelsons ist die internationale Musikwelt einer Meinung: Er ist einer der aufregenden, spannenden Dirigenten der jungen Generation. Es war auch nicht überraschend, dass sich die Berliner Philharmoniker gerade ihn bis zum Schluss zu ihrem Chef wünschten.

Das Konzert wurde in Amsterdam im Koninklijk Concertgebouw, einem der exklusivsten Konzertsäle der Welt, aufgezeichnet.

Im Dezember feiert die Welt den 150. Geburtstag von Jean Sibelius, des wichtigsten Komponisten Finnlands. Für sein Heimatland ist er mehr als nur Musiker. Sein Werk trug maßgebend zur Entstehung eines finnischen Nationalgefühls bei. Seine symphonischen Dichtungen und Symphonien sind musikalische Tableaus der Landschaften seiner Heimat.

Als Sibelius am 8. Dezember 1865 in der Provinzhauptstadt Hämeenlinna rund hundert Kilometer nördlich von Helsinki das Licht der Welt erblickte, war Finnland noch Teil von Schweden und nach dem Russisch-Schwedischen Krieg 1809 Teil von Russland. Erst 1917, nach der Russischen Revolution, erlangte das Land die Unabhängigkeit.

Dank der Musik von Sibelius und der Mythensammlung von Elias Lönnrot, der sogenannten Kalevala, entstand nach und nach eine speziell finnische Kultur. Sibelius' symphonische Dichtung "Finlandia" wurde zur heimlichen Nationalhymne der Finnen.

(pt/wa)

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