Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker

31. Dezember 2015 - 09:30 Uhr

Donnerstag, 31. Dezember 2015 / 18:40 – 21:10 Uhr
ARTE

Konzert (Deutschland 2015, Erstausstrahlung) Mit französischem Esprit verabschieden die Berliner Philharmoniker und ihr Chefdirigent Sir Simon Rattle das Publikum aus dem Jahr 2015. Stargast des Silvesterkonzerts ist die Violinistin Anne-Sophie Mutter.

Anne-Sophie Mutter

Anne-Sophie Mutter

Ein erfolgreiches Jahr geht zu Ende für die Berliner Philharmoniker und Simon Rattle. Gerade noch in Wien, Paris und New York zu Besuch, werden sie bald schon wieder weiterziehen nach Tokio, Rotterdam und Florenz, um einige der bedeutendsten Konzerthäuser weltweit zu beehren. Inmitten ihrer derzeitigen Welttournee kommen die Musiker nach Hause. Zum Jahreswechsel laden die Philharmoniker zum Silvesterkonzert ein, mit einem ganz besonderen Gast: der Violinistin Anne-Sophie Mutter. Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes sowie des französischen Ordens der Ehrenlegion und brilliert mit Stücken von Saint-Saëns und dem hochvirtuosen "Tzigane" von Ravel, einem extrem schwierigen Bravourstück, an dessen Spielbarkeit selbst der Komponist zweifelte.

Auch das Orchester schwelgt in französischem Wohllaut und Esprit; die Ouvertüre zu Emmanuel Chabriers Operette "L’ètoile" ist dazu der launige Auftakt. Die Oper "Le Cid" von Jules Massenet erlebte eine ihrer seltenen Aufführungen im vergangenen April in Paris; sie spielt im Spanien des 12. Jahrhunderts und enthält eine mitreißende Ballettsuite, in der Massenet, ähnlich wie Bizet in seiner "Carmen", durch farbige Instrumentation und rhythmisches Beiwerk spanisches Flair evoziert. Sir Simon Rattle, wie Massenet ein studierter Schlagzeuger, wird das mit den Berliner Philharmonikern zweifellos überzeugend darbieten. Ebenso wie die Tanzsuite aus Francis Poulencs Ballett "Les Biches", ein Auftragswerk von Sergej Djagilew für seine "Ballets Russes": 16 kokette Damen, drei Herren und die Dame des Hauses, alle äußerst flirtbereit, treiben ein verführerisches Spiel. Eine wirkliche Handlung gibt es nicht, stattdessen federleichte Unterhaltung.

Am Ende des Silvesterkonzerts steht Ravels "La Valse", auch ein Auftragswerk von Djagilew, aber von ihm nach dem ersten Hören abgelehnt: Das sei keine wirkliche Ballettmusik, befand er, sondern eher das "Porträt eines Balletts". Jedenfalls ist es kein harmloser Walzer, sondern eher ein Walzer-Taumel, der am Ende vollends aus den Fugen gerät.

Das Konzertprogramm im Überblick:
Emmanuel Chabrier: Ouvertüre zur Oper "L’Etoile"
Camille Saint-Saëns: "Introduction et Rondo capriccioso" für Violine und Orchester a-Moll op. 28
Jules Massenet: Orchesterstücke aus der Oper "Le Cid" (Suite)
Maurice Ravel: "Tzigane", Rhapsodie für Violine und Orchester
Francis Poulenc: "Les Biches", Ballettsuite
Maurice Ravel: "La Valse", Poème chorégraphique für Orchester

(pt/wa)

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