Hamburg – Große Stars und neue Ideen: Die Hamburger Symphoniker haben sich viel vorgenommen für ihre erste Spielzeit als Residenzorchester der Laeiszhalle. Mit dem Titel nehme das Orchester auch ein neues Selbstverständnis an, erklärte Intendant Daniel Kühnel am Montag: "In der Laeiszhalle hat das moderne symphonische Konzertleben Hamburgs begonnen, hier ist eine Tradition geprägt worden, auf der wir aufbauen wollen", sagte er. "Das heißt für uns, auch in der Saison 2016/2017 Musik zu machen, die die Wirklichkeit unserer Stadt reflektiert und die potentiell für Jeden da ist."
Die Symphoniker, die seit 2009 unter dem Chefdirigat des Briten Jeffrey Tate (72) stehen, sind eines von drei großen Orchestern der Hansestadt – neben den Philharmonikern und dem NDR Sinfonieorchester, das unter den Namen NDR Elbphilharmonie Orchester künftig Residenzorchester der am 11. Januar 2017 eröffnenden Elbphilharmonie sein wird. Gegründet im Jahr 1957, geben die Symphoniker regelmäßig Sinfonie-, Kinder-, Kammer- und Filmkonzerte. Außerdem spielen sie bei Opern- und Ballettaufführungen in der Staatsoper.
"Es heißt, die großen Stars der klassischen Musik einzuladen, Blick- und Hörfang für Wesentliches zu sein sowie die schon starke Musikvermittlung weiter zu stärken", betonte Kühnel in der Mitteilung weiter. Musiker wie Martha Argerich, Klaus Florian Vogt, Akiko Suwanai und Matthias Goerne wurden verpflichtet. Als erstes Konzert für 2016/17 steht im September (18.) Thomas Adès' "Totentanz" unter der Leitung von Chefdirigent Tate als Auftakt einer Reihe von zehn Symphoniekonzerten auf dem Programm.
Die Eröffnungswoche der Elbphilharmonie wollen die Symphoniker unter anderem mit einer Aufführung von Beethovens "Missa Solemnis" begleiten. Außerdem soll Tate dort im März 2017 mit Werken von Korngold und Elgar zu erleben sein. Daneben steuere im Jahr 2017 – zum 500. Jahrestag von Martin Luthers Thesenanschlag – das seit 2012 laufende Reformationsprojekt auf seine Höhepunkte zu. "In der sechsten und letzten Projektphase mit dem Titel "Hier bin ich Mensch!" befasst sich das Orchester mit den Verbindungen zwischen Reformation und Humanismus", hieß es.
Zum weiteren Angebot zählt ein "Festival des Hörens", bei dem die Besucher "etwas vermeintlich Selbstverständliches: das Hören" lernen können. Es gibt Vorträge, Gespräche von und mit Musikern, Dirigenten, Wissenschaftlern, Künstlern und Literaten sowie verschiedene Angebote im Bereich der Musikvermittlung, darunter Projekte mit Flüchtlingskindern.
(dpa/MH)
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