Mecklenburgische Staatskapelle plant Benefizkonzert für UN-Flüchtlingshilfe

12. April 2016 - 19:52 Uhr

Schwerin – Mit einem "Konzert der Religionen" in der Wismarer Georgen-Kirche wollen die Musiker der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin und die Nordkirche zu Pfingsten ein Zeichen für Solidarität und Toleranz setzen. Musik sei ein verbindendes Element für Menschen aller Kontinente und Glaubensrichtungen und deshalb bestens geeignet für den symbolischen Brückenschlag, sagte Orchestervorstand Thomas Probst am Dienstag in Schwerin bei der Vorstellung des Programms.

Mecklenburgische Staatskapelle

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Der Erlös aus dem Verkauf der etwa 650 Karten soll vollständig an das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR gehen. "Wir gehen davon aus, dass es in den Flüchtlingslagern in den Nachbarländern von Syrien und dem Irak eingesetzt wird. Denn viele Menschen gehen auch von dort weg nach Europa, weil sie nicht genug zum Leben bekommen", sagte der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn.

Er würdigte die Konzertidee als wichtigen Beitrag, der zunehmenden Polarisierung in der Welt zu begegnen und der Angst vor dem Fremden entgegenzuwirken. "In Mecklenburg-Vorpommern ist für viele die christliche Religion schon etwas Fremdes, erst recht sind es dann andere Religionen", sagte der Bischof. Die Musik könne Zugänge schaffen und zeigen, "dass wir als Gesellschaft gewinnen können, wenn wir uns öffnen".

Die Initiative zu dem Konzert war von den Schweriner Musikern ausgegangen. "Wir haben gesehen, dass sich viele Menschen bei der Aufnahme von Flüchtlingen engagieren. Wir wollen auch etwas tun und können dies am besten über Musik", sagte Orchestervorstand Probst. Nach seinen Angaben wird in der nach erheblichen Kriegsschäden wieder aufgebauten Georgen-Kirche in Wismar am 14. Mai Musik mit katholischem, jüdischem, muslimischem, buddhistischem und weltlichem Hintergrund erklingen. Die Werke stammen unter anderem von Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy, Jonathan Harvey und Rawhi Al-Khammash.

Das Konzert steht laut Maltzahn unter Schirmherrschaft der bundesweiten "Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat". Der Zusammenschluss von Kirchen, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, Wohlfahrtsvereinigungen und Sportorganisation hatte in einem gemeinsamen Appell dazu aufgerufen, demokratische Grundwerte und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu wahren und Hass sowie Intoleranz entschieden entgegenzutreten.

"Wir stehen aktuell und in Zukunft vor der großen Aufgabe, Menschen aus allen Weltanschauungen und Religionen in unsere Gesellschaft zu integrieren", sagte Wismars Bürgermeister Thomas Beyer (SPD) als Mitveranstalter. Er hoffe, dass von dem Konzert ein bundesweites Signal ausgehe, "dass das Eigene durch das Fremde – ob in der Musik, der Kultur oder auch im religiösen Dialog – bereichert wird". Flüchtlinge und Menschen, die sich die Eintrittskarte nicht leisten können, würden zu dem Konzert eingeladen.

(wa)

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http://www.theater-schwerin.de/ensemble/staatskapelle/

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