Münchener Biennale für neues Musiktheater startet – Eröffnung mit Oper "Sweat of the Sun"

28. Mai 2016 - 10:27 Uhr

München – Die Münchener Biennale, eines der weltweit wichtigsten Festivals für zeitgenössisches Musiktheater, startet am (heutigen) Samstag erstmals unter neuer Führung. Mit originellen Aufführungsformaten wie einer "Bus-Oper", einer "Stadtteil-Oper" und einer Oper in einer städtischen Badeanstalt soll das einst von Hans Werner Henze gegründete Festival stärker als bislang die Münchner Kulturszene befruchten. Die Biennale dauert bis zum 9. Juni.

Daniel Ott und Manos Tsangaris

Daniel Ott und Manos Tsangaris

Zur Eröffnung präsentieren die künstlerischen Leiter Daniel Ott und Manos Tsangaris in der Münchner Muffathalle die Oper "Sweat of the Sun" des irischen Komponisten David Fennessy. Das Libretto wurde konzipiert nach autobiografischen Skizzen des Regisseurs Werner Herzog zu dessen Erfolgsfilm "Fitzcarraldo". Die Aufführung bilde eine "Landschaft aus Orchester, Schauspielern und dem Publikum", hieß es in der Vorankündigung.

Auch die künstlerische Nachwuchspflege soll wieder ins Zentrum des Festivals gerückt werden. "Wir hatten von Anfang an vor, die Biennale wieder zu einem Nachwuchsforum zu machen", sagten Ott und Tsangaris in einem von der Biennale verbreiteten Interview. Dazu gibt es unter anderem eine Kooperation mit der Münchner Volkshochschule. Die Biennale 2016 steht unter dem Motto "OmU – Original mit Untertiteln" und präsentiert 13 Uraufführungen an zehn Spielorten.

Henze und sein Nachfolger, der Hamburger Komponist, Dirigent und Kulturmanager Peter Ruzicka, hatten die 1988 gegründete Biennale stark auf Außenwirkung ausgerichtet und als eines der weltweit wichtigsten Festivals für neues Musiktheater etabliert. Der in der Schweiz geborene Komponist, Pianist und Theaterschaffende Ott und der aus Düsseldorf stammende Komponist und Performancekünstler Tsangaris, ein Schüler Mauricio Kagels, stehen vor der schwierigen Aufgabe, die internationale Reputation zu erhalten und gleichzeitig – so wollen es der Stadtrat und Münchens Kulturreferent Hans-Georg Küppers – stärker auf Münchner Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen.

Die Münchener Biennale 2016 soll zeitlich wie räumlich in konzentrierterer Form stattfinden – mit mehr Premieren in kürzerer Abfolge und einer höheren Aufführungsdichte. Dazu werden im Umfeld des Hauptspielortes, der Muffathalle nahe dem Gasteig-Kulturzentrum, auch Veranstaltungen im benachbarten Müllerschen Volksbad, einer Ikone des Jugendstils, dem Gasteig selbst sowie den Kunsträumen Lothringerstraße 13 im Stadtteil Haidhausen stattfinden.

(dpa/MH)

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