Samstag, 04. Juni 2016 / 20:15 – 22:25 Uhr
3sat
Oper (Großbritannien 2014, Erstausstrahlung) Regisseur Jonathan Kent hat "Manon Lescaut" am Royal Opera House London kompromisslos in die Gegenwart geholt und als modernes, realistisches Breitwandkino inszeniert. Kristīne Opolais in der Titelpartie und Jonas Kaufmann als Student Renato Des Grieux sind nicht nur stimmlich eine Traumbesetzung. Ihre Darstellung entwickelt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann und der über das ganze Stück kaum Zeit zum Atem holen lässt.
Besetzung: Manon Lescaut (Kristīne Opolais), Renato Des Grieux (Jonas Kaufmann), Lescaut (Christopher Maltman), Geronte de Ravoir (Maurizo Muraro). Chor und Orchester des Royal Opera House, Musikalische Leitung: Antonio Pappano
Die Uraufführung von Giacomo Puccinis dritter Oper "Manon Lescaut" dirigierte 1893 Arturo Toscanini in Turin. Das Werk wurde mit riesigem Beifall aufgenommen und bescherte Puccini den endgültigen Durchbruch als Opernkomponist.
Im Mittelpunkt der Oper steht eine Frau, die alles hat und alles wieder verliert. Die knapp zehn Jahre zuvor entstandene Oper "Manon" von Jules Massenet nach der gleichen Romanvorlage des Abbé Prevost (1697 – 1763) ließ Puccini links liegen und grenzte sich in der Zeichnung der Charaktere bewusst vom französischen Vorgänger ab. Und er offenbarte sich als großer musikalischer Stimmungsmaler: Berühmt wurde vor allem das "Intermezzo", das Vorspiel zum dritten Akt, das in vielen Konzertprogrammen erklingt.
Anschließend zeigt 3sat den Fernsehfilm ➜ "Giacomo Puccini – Die dunkle Seite des Mondes".
(pt/MH)