Bayreuther Festspiele: Datenschützer kritisiert Sicherheit

20. Juli 2016 - 20:01 Uhr

Bayreuth – Wenige Tage vor dem Beginn der Bayreuther Festspiele sorgen die verstärkten Sicherheitsvorkehrungen für neuen Ärger. Der bayerische Datenschutzbeauftragte Thomas Petri kritisierte die Zuverlässigkeitsprüfungen der Mitarbeiter des Festspielhauses.

Bayreuth Festspielhaus

Bayreuth Festspielhaus

Die Überprüfungen führten "aufgrund ihrer Bedeutung und ihres Umfangs zu erheblichen Eingriffen in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung einer Vielzahl von Betroffenen", sagte Petri dem "Nordbayerischen Kurier" (Donnerstag). Die Beschäftigten hätten oft gar keine andere Wahl, als dem Verfahren zuzustimmen. "Falls sie das nicht tun, setzen sie möglicherweise ihr Beschäftigungsverhältnis aufs Spiel."

Dem Bericht zufolge gelten rund 35 von 800 Mitarbeitern als Sicherheitsrisiko, weil sie vorbestraft sind. Das sei bei den Überprüfungen ans Licht gekommen. Es gehe dabei nicht um Verkehrsdelikte wie Fahren ohne Führerschein oder unter Alkoholeinfluss, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, Jürgen Stadter, der Zeitung: "Wir sprechen von Delikten, die ein gewisses Gewaltpotenzial in sich haben."

Das Festspielhaus ist seit einigen Wochen eingezäunt. Wer das Haus betreten will, braucht nach dem Sicherheitskonzept von Stadt und Polizei einen Sonderausweis. Diesen erhält nur, wer eine Einverständniserklärung unterschrieben hat, dass seine Daten von der Polizei überprüft werden. Die Wagner-Festspiele beginnen am Montag (25. Juli).

(dpa/MH)

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