München – Riesiger Jubel für die zweite Opern-Neuinszenierung der Münchner Opernfestspiele 2016: Am Sonntagabend wurde die 1735 uraufgeführte Ballettoper "Les Indes galantes" von Jean-Philippe Rameau gezeigt. Mit seiner Tanzcompagnie Eastman aus Antwerpen machte der belgische Choreograph Sidi Larbi Cherkaoui aus dem höfischen Barockspektakel eine fantasievolle Multikulti-Show und thematisierte auch die aktuelle Flüchtlingskrise. Von der ursprünglichen Handlung blieb wenig übrig. Demnach entsendet Liebesgott Amor die Protagonisten der Oper in vier exotische Länder, zu Türken, Inkas, Persern und den Indianern Nordamerikas, um dort die Geheimnisse der Liebe zu erkunden.
Die musikalische Gesamtleitung der Premiere im Münchner Prinzregententheater hatte Ivor Bolton, Spezialist für historische Aufführungspraxis. Er war maßgeblich für das Münchner "Barockwunder" unter Sir Peter Jonas, dem Vorgänger des heutigen Staatsopern-Intendanten Nikolaus Bachler verantwortlich. Unter Bachler wird das barocke Repertoire nur noch sporadisch bedient. Die Münchner Opernfestspiele 2016 enden am 31. Juli mit einer Aufführung von Richard Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg" unter Kirill Petrenko.
(dpa/MH)
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(25.07.2016 – 12:29 Uhr)
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