Dresdner Musikfestspiele feiern 40. Ausgabe mit Lichtgestalten

21. September 2016 - 15:43 Uhr

Dresden – Die Dresdner Musikfestspiele wollen zu ihrem 40. Geburtstag im kommenden Jahr Lichtgestalten und Querdenker der Musikgeschichte präsentieren. Dafür stehen Werke von Komponisten wie Bach, Beethoven, Strauss, Strawinsky oder Schostakowitsch. Unter dem Motto "Licht" sind vom 18. Mai bis zum 18. Juni 2017 renommierte Orchester und Solisten eingeladen, teilte Intendant Jan Vogler am Mittwoch in Dresden mit. Hollywood-Star Bill Murray ("Und täglich grüßt das Murmeltier") ist in einem musikalisch-literarischen Programm zu erleben.

Dresdner Festspielorchester

Dresdner Festspielorchester

Gerade bei Orchestern und Dirigenten gibt es ein regelrechtes Schaulaufen. Valery Gergiev kommt mit dem Orchester des Mariinsky-Theaters, Gustavo Gimeno mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra. Fabio Luisi kehrt mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter und der Philharmonia Zürich an seine frühere Wirkungsstätte Dresden zurück. Das London Philharmonic Orchestra gastiert mit Vladimir Jurowski, das Orchestre de Paris unter Thomas Hengelbrock. Prag entsendet die Tschechische Philharmonie mit Jirí Belohlávek.

Viele Künstler des Festivals würden als "stille oder freche Revoluzzer" die aktuelle Musikszene mitprägen, sagte der Intendant und nannte als Beispiel Francesco Tristano (Klavier) und den Organisten Cameron Carpenter. Der Komponist Sven Helbig schreibt eine neue Musik zum Spielfilm "Luther" aus dem Jahr 1927. Schlagzeuger Martin Grubinger aus Österreich trommelt mit seinem Percussive Planet Ensemble.

Kritische Töne fand Vogler mit Blick auf den Träger des Festivals – die Stadt Dresden. Obwohl das personell chronisch unterbesetzte Festival seit langem neue Personalstellen einfordere, habe sich bislang nichts getan. Konkret geht es Vogler um acht Stellen. Bislang arbeitet ein Kernteam aus neun festen Mitarbeitern und Honorarkräften für das Festival. Allein das starke Zuschauerplus von jährlich zwischen 30 und 40 Prozent sei ein Beleg dafür, wie das Festival wachse. Doch aus dem Rathaus komme kein Signal, ob das überhaupt im Sinn der Stadt ist.

"Ich habe selten so viel kommuniziert mit so wenig Ergebnis", fasste Vogler seine Erfahrungen bei Gesprächen mit der Stadt in den vergangenen Monaten zusammen. Es sei Aufgabe der Kommune, eine städtische Kultureinrichtung mit ausreichend Personal auszustatten. Unter Voglers Leitung hatte das Festival seit 2009 eine rasante Entwicklung genommen. Inzwischen erwirtschaftet es gut die Hälfte des Etats von 4,2 Millionen Euro selbst. Vogler verwies darauf, dass es nur mit Hilfe von Sponsoren möglich ist, das Festival auf dem Niveau der Champions League zu halten.

Mit dem umgebauten Dresdner Kulturpalast steht den Festspielen fortan wieder eine neue Spielstätte zur Verfügung. Mehr als ein Dutzend Konzerte sind dort geplant. Insgesamt stehen für 58 Veranstaltungen 43.000 Tickets zum Verkauf. Der Vorverkauf beginnt am 1. Oktober.

(dpa/MH)

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