Bremen/Berlin (MH) – Leipzigs Musikerbe-Stätten sollen das Europäische Kulturerbe-Siegel bekommen. Die Kultusministerkonferenz (KMK) beschloss am Donnerstag in Bremen die Nominierung für den anstehenden Bewerbungsdurchgang 2017. Eine Expertenkommission hatte den Antrag der Stadt Leipzig als einzige Empfehlung Deutschlands ausgewählt.
Die Nominierung bündelt neun europaweit für das Musikleben bedeutende Leipziger Einrichtungen: die Thomaskirche, das Bach-Archiv, die Alte Nikolaischule, das Mendelssohn-Haus, die Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy", das Schumann-Haus, die Grieg-Begegnungsstätte, das Gewandhaus und die Leipziger Notenspur.
Leipzig präsentiere sich als europaweit vernetztes und ausstrahlendes Zentrum der modernen bürgerlichen und städtischen Musikkultur, hieß es in einer Mitteilung der KMK. Die Stadt sei bereits seit dem Mittelalter für ganz Europa musikalisch und kulturell bedeutsam. Der Antrag verweise vor allem auf Musikerpersönlichkeiten, die der Stadt besonders verbunden sind, von Johann Sebastian Bach über Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann und Gustav Mahler bis zu dem 2015 gestorbenen Kurt Masur, der fast 30 Jahre lang Gewandhauskapellmeister war.
"Die Nominierung unterstreicht in eindrucksvoller Weise, wie die Sprache der Musik von Leipzig aus nationale Grenzen überwand und auch weiter überwindet, wie sie selbst in Kriegszeiten im Ausland gehört wurde und bis heute Brücken zu bauen vermag", erklärte KMK-Präsidentin Claudia Bogedan.
Das Europäische Kulturerbe-Siegel ist per EU-Ratsbeschluss vom 6. November 2011 eingerichtet worden. Bisher wurden 29 Stätten ausgezeichnet, darunter in Deutschland das "Hambacher Schloss" und "Die Rathäuser von Münster und Osnabrück – Stätten des Westfälischen Friedens". Die an der Initiative beteiligten Staaten können sich alle zwei Jahre mit bis zu zwei Vorschlägen bewerben.
(wa)
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