"La Favorite"-Premiere in München freundlich aufgenommen

23. Oktober 2016 - 23:19 Uhr

München (MH) – Eine dramaturgisch und musikalisch durchwachsene "La Favorite"-Premiere ist vom Münchner Staatsopernpublikum am Sonntagabend überraschend freundlich aufgenommen worden. Gaetano Donizettis Oper ist die erste Neuinszenierung dieser Saison. Gefeiert wurden Elīna Garanča bei ihrem szenischen Rollendebüt als Leonor, Matthew Polenzani als Fernand und – sehr zu Recht – Mariusz Kwiechien als Alphonse XI.

"La Favorite"

"La Favorite"

Regisseurin Amélie Niermeyer verlegte die Handlung aus dem spanischen Königspalast in einen Konferenzsaal, der gut als ältliches Rechenzentrumbüro durchgehen könnte. Die katholische Klostermacht fand sich mit Kruzifix und Reliquienfiguren dauerpräsent hinter grauen Stahlzaunwänden. Szenisch hatte der Abend durchaus Längen und auch Elīna Garanča überzeugte vor allem in der Schlussszene. Besonders ihr Spiel wirkte stellenweise – auch in der "Oh! Mon Fernand!"- Arie – verhalten.

Wenig Wünsche offen ließ das Bayerische Staatsorchester unter der Leitung von Karel Mark Chichon. Er leitete souverän, arbeitete Details brillant heraus und animierte vor allem die Streicher zu seelenvollen Kantilenen.

Das Stück war an der Bayerischen Staatsoper zuletzt vor mehr als 100 Jahren inszeniert worden und eröffnete den Premierenreigen der neuen Saison, der unter dem Motto "Was folgt?" steht.

(mk/wa)

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