Schwerin – Dirigenten-Legende Herbert Blomstedt und das NDR Elbphilharmonie Orchester setzen eines der Glanzlichter in der neuen Saison der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Das Gastspiel am 15. Juli in der Neubrandenburger Konzertkirche soll nur wenige Tage nach dem 90. Geburtstag Blomstedts stattfinden. Das Konzert sei bereits ausverkauft, sagte Festspiel-Intendant Markus Fein am Mittwoch in Schwerin bei der Vorstellung des Gesamtprogramms. Es umfasst 131 Konzerte an 83 Spielstätten.
Die Kombination von Weltstars und aufstrebenden Nachwuchskünstlern sowie die Vielfalt der Spielstätten – von Kirchen über Schlösser, Parks und Herrenhäuser bis hin zu Reit- und Werkhallen – mache den besonderen Reiz aus. "Die Festspiele sind der beste Anlass, um das Urlaubsland noch besser und von neuen Seiten kennenzulernen", erklärte Fein. Mit rund 80.000 Gästen hatte das dreimonatige Festival im Vorjahr seinen Ruf als eine der publikumsträchtigsten Klassik-Reihen in Deutschland gefestigt. Die Nachfrage bei dem schon seit Ende 2016 laufenden Vorverkauf lasse erneut auf eine überwältigende Besucherresonanz schließen, sagte Fein.
Ähnlich begehrt wie die sinfonischen Konzerte namhafter Klangkörper wie der Berliner Philharmoniker unter Gustavo Dudamel, des Deutschen Sinfonie-Orchesters Berlin mit seinem Ehrendirigenten Kent Nagano oder der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen mit Chefdirigent Paavo Järvi seien die Karten für die Orgelweihe in Neubrandenburg am 13. Juli. Damit biete die wegen ihrer außergewöhnlichen Akustik geschätzte Konzertkirche eine weitere Klangfarbe. "Unsere Elbphilharmonie steht am Tollensesee", machte Fein die Bedeutung der Spielstätte deutlich.
Auch in der neuen Spielzeit, die am 17. Juni in Wismar beginnt und am 15. September in Neubrandenburg endet, schlagen die Organisatoren einen weiten musikalischen und künstlerischen Bogen. So gastieren international begehrte Stars wie die Pianistin Mitsuko Uchida, die Sängerin Ute Lemper und der Trompeter Till Brönner bei den Festspielen. Der Schauspieler Dominique Horwitz liest bei einem Percussion-Konzert aus Werken von Wilhelm Busch und der Entertainer Götz Alsmann lädt zu einer Jazz-Reise ein.
Der Nachwuchswettbewerb "Junge Elite", der schon häufig Sprungbrett zu internationalen Karrieren war, sei weiter fester Bestandteil der Festspiele, sagte Fein. Ehemalige Preisträger wie die Geiger Daniel Hope und Julia Fischer oder der Cellist Daniel Müller-Schott, die heute auf Bühnen in aller Welt gastieren, würden dem Festival die Treue halten und zum Teil mehrfach auftreten. "Diese enge Bindung und die Idee einer großen Festspiele-Familie gehören ebenso zur DNA unseres Festivals, wie die unmittelbare Nähe von Künstlern und Publikum", sagte Fein.
Mit Alexej Gerassimez wird zum ersten Mal ein Schlagzeuger als "Preisträger in Residence" den Konzertsommer maßgeblich prägen. Zusammen mit Musikerfreunden und Orchestern wird er 24 Mal auftreten und damit fast jedes fünfte Konzert der Festspiele bestreiten. Es sei wegen der überschaubaren Zahl an speziellen Kompositionen zwar ein Risiko, Schlaginstrumente so prominent im Programm zu verankern, sagte Fein. Er zeigte sich aber überzeugt, dass es dem jungen Künstler aus Berlin gelingen wird, das Publikum mitzureißen. Als besonderes Erlebnis sei allen Gästen noch das Konzert in Waren in Erinnerung, bei dem Gerassimez riesigen Schiffspropellern faszinierende Töne entlockt habe.
(dpa/MH)
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