Daniel Barenboim in Sorge um musikalische Bildung

03. März 2017 - 11:59 Uhr

München/Berlin – Der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim (74) macht sich Sorgen um die musikalische Erziehung. Früher sei klassische Musik ein Teil der Bildung gewesen, sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). "Jemand, der Pablo Picasso geschätzt hat, kannte auch Igor Strawinsky. Und derjenige, der den Maler Paul Klee bevorzugte, kannte auch den Musiker Arnold Schönberg." Heute jedoch könne man offenbar sehr gebildet sein, ohne je einen Ton Musik gehört zu haben, sagte der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden.

Daniel Barenboim

Daniel Barenboim

"Man kann vieles über Psychologie, Literatur, Philosophie oder Theater wissen und ein richtig kulturell gebildeter Mensch sein, ohne je mit Musik in Berührung gekommen zu sein", sagte Barenboim. "Und wenn wir in fünfzig Jahren noch ein Musikleben haben wollen, müssen wir da etwas ändern."

Am Samstag wird in Berlin ein neuer Konzertsaal eröffnet, benannt nach dem 2016 verstorbenen Komponisten Pierre Boulez. Der Saal bietet Platz für 680 Zuhörer und ist Teil der von Barenboim gegründeten Musikakademie seines West-Eastern Divan Orchestra.

(dpa/MH)

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