Nach Tod eines Musikers: Dudamel appelliert an Maduro

05. Mai 2017 - 12:51 Uhr

Caracas – Der venezolanische Stardirigent Gustavo Dudamel hat sich nach dem Tod eines 18-jährigen Musikers bei Straßenprotesten erstmals in die politische Krise seines Landes eingeschaltet. Der 36-Jährige forderte Staatspräsident Nicolás Maduro auf, auf das Volk zu hören und die Unterdrückung zu stoppen, wie er in einer auf Facebook veröffentlichten Erklärung am Donnerstag (Ortszeit) auf Spanisch und Englisch schrieb.

Gustavo Dudamel

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Nichts könne rechtfertigen, dass Blut eines Volkes vergossen werde, das an einer "unerträglichen Krise" ersticke, sagte der Dirigent, der unter anderem das Los Angeles Philharmonic Orchestra leitet. Seinen Aufruf auf Facebook überschrieb er mit dem Namen des getöteten Bratschisten, Armando Cañizales Carrillo. Maduro solle auf die Stimme der Mehrheit hören, um die Krise zu überwinden und dem Volk seine Grundrechte zugestehen, so Dudamel weiter.

Der 18-jährige Musiker, der in einem Orchester der staatlichen Stiftung Sistema Nacional de Orquestas Infantiles y Juveniles Simón Bolívar Bratsche spielte, war am Mittwoch bei Protesten mutmaßlich von einer Kugel tödlich getroffen worden. Die Opposition macht dafür das Vorgehen der Militärpolizei verantwortlich, die Regierung hat diese Darstellung in Zweifel gezogen.

Venezuela, das Land mit den größten Ölreserven der Welt, steckt seit Monaten unter anderem wegen der Misswirtschaft der regierenden Sozialisten in einer dramatischen Wirtschaftskrise. Dies trägt zu den politischen Spannungen bei.

(dpa/MH)

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