Hamburg – Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie werden wegen des enormen Andrangs voraussichtlich ab Herbst auch live auf öffentliche Plätze in der Stadt übertragen. Das Konzerthaus sei bereits über die Hamburg Musik an Sponsoren herangetreten "und hat auch einen Sponsor gefunden, der beginnend ab der nächsten Spielzeit nicht nur zwei Mal in der Saison, sondern deutlich häufiger Open Air-Konzertstreamings ermöglichen wird", sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Mittwoch in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Das erste Freiluftkonzert finde im September bei den Cruise-Days auf dem Platz der Deutschen Einheit bei der Elbphilharmonie statt. "Wenn das funktioniert, ist selbstverständlich denkbar, das auch an anderen Orten in der Stadt zu machen." Zudem gebe es bereits seit Eröffnung des Konzerthauses die Möglichkeit, ausgewählte Konzerte über Youtube abzurufen, sagte der Senator. "Dieses Angebot soll weitergehen und soll auch weiter ausgebaut werden."
Einen ähnlich lautenden Antrag der CDU-Opposition und auch eine Debatte dazu im Kulturausschuss lehnte die rot-grüne Koalition mehrheitlich als quasi schon erledigt ab. Der CDU-Kulturexperte Dietrich Wersich wollte erreichen, dass in den nächsten beiden Spielzeiten jeweils mindestens zwei Konzerte an einem zentralen, öffentlichen Ort auf Leinwand live übertragen werden. Andere Städte und Festivals hätten das bereits vorgemacht. Die Kosten sollten aus den Einnahmen der Kulturtaxe bestritten werden.
Allein von Januar bis Juli werden 490.000 Menschen Konzerte in Hamburgs neuem Wahrzeichen besucht haben. Auch viele Konzerte für die kommende Saison sind bereits ausgebucht. Für die Konzerte der Hamburg Musik kann man Tickets noch bis zum 1. Juli online bestellen. "95.000 verkaufte Karten an einem Tag. Das schaffen nicht mal die Stones. Das schafft nur unsere Elphi", sagte Wersich.
(dpa/MH)
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