Salzburg – Das Operndebüt des lettischen Stardirigenten Mariss Jansons bei den Salzburger Festspielen ist am Mittwochabend gefeiert worden. Jansons, der als Spezialist für russische Musik gilt, hatte im Großen Festspielhaus am Pult der Wiener Philharmoniker eine Neuinszenierung von Dmitri Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" dirigiert. (Rezension ➜ "Lady Macbeth von Mzensk" in Salzburg: Fremdschämen im Sagrotannebel)
Die Titelrolle der Katerina Ismailowa, die quasi aus Notwehr gegen eine Frauen verachtende Gesellschaft ihren Schwiegervater und ihren Ehemann ermordet, verkörperte die schwedische Sopranistin Nina Stemme. Nach Anlaufproblemen überzeugte sie stimmlich, ließ jedoch darstellerisch Wünsche offen. Die etwas aktionistische Inszenierung von Regisseur Andreas Kriegenburg gefiel nicht allen Besuchern.
Jansons ist Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, mit dem er schon häufiger zu Gast bei den Festspielen war. Der Lette hatte 1996 bei einem Dirigat von Giacomo Puccinis "La Bohème" auf offener Bühne einen Herzinfarkt erlitten; sein Vater, ein berühmter Operndirigent aus Riga, starb beim Dirigieren. Seither nahm er nur noch wenige Operndirigate an. Regelmäßig ist er etwa am Opernhaus in Amsterdam zu erleben.
(dpa/MH)
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(03.08.2017 – 11:55 Uhr)
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