Berlin (MH) – Zum ersten Mal nach sieben Jahren Sanierung hat sich in der Berliner Staatsoper Unter den Linden wieder der Vorhang gehoben. Die Wiedereröffnung sei ein nationales Ereignis, die ganze Kulturnation Deutschland habe einen Grund zu feiern, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Dienstagabend. Deswegen sei sie "vollkommen zu Recht auf den Tag der Deutschen Einheit gelegt".
Zum Auftakt brachten Intendant Jürgen Flimm und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim das Musiktheater "Zum Augenblicke sagen: Verweile doch!" mit Robert Schumanns "Szenen aus Goethes Faust" auf die Bühne. Die Zuschauer, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel, spendeten rauschenden Beifall für die erste Produktion im umgebauten Haus. Besonderen Applaus und Bravo-Rufe erhielten die Gesangssolisten Roman Trekel (Faust), Elsa Dreisig (Gretchen) und René Pape (Mephistopheles) sowie die gesamte Staatskapelle mit ihrem Chefdirigenten, die am Schluss noch auf die Bühne kam.
Die Staatsoper bleibt zunächst nur bis zum 7. Oktober geöffnet. In der Zeit gibt es unter anderem ein Gratiskonzert der Staatskapelle, für das die Karten an Menschen mit geringem Einkommen vermittelt werden, und ein Gastspiel der Wiener Philharmoniker mit Zubin Mehta am Pult. Anschließend wird das Haus noch einmal für zwei Monate geschlossen. Den regulären Spielbetrieb soll die Oper am 7. Dezember aufnehmen, genau an ihrem 275. Geburtstag.
Das historische Gebäude hat seit 2010 die umfangreichste Sanierung seiner Geschichte erfahren. Unter anderem wurde die Decke des Saales um fünf Meter erhöht, um den Nachhall der Musik zu verlängern. Die Baukosten von 400 Millionen Euro teilen sich der Bund und das Land Berlin. Während der Sanierung spielte die Staatsoper im Schiller Theater.
(tr/wa)
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