Wien – Der Dirigent Riccardo Muti (76) will die Welt mit der Aufführung des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker einen Tag lang träumen lassen. "Die Probleme kommen dann erst am 2. Januar wieder zurück", sagte der Italiener am Freitag in Wien. Kaum jemand habe es so verstanden, Freude und Schönheit durch Noten auszudrücken, wie die Strauß-Dynastie. Die beschwingten Stücke stehen alljährlich im Mittelpunkt des Konzerts. "Und wir alle wissen, wie nötig die Welt die Botschaft der Schönheit im Moment hat", so Muti.
Muti selbst fühlt sich am Pult wohler als auf der Tanzfläche. "Ich habe einmal probiert, mit meiner Frau Walzer zu tanzen, wir haben aber aufgehört, weil ich ihre Füße ruiniert hätte." Der italienische Dirigent, der seit Jahrzehnten mit den Wiener Philharmonikern zusammenarbeitet, leitet das Neujahrskonzert zum fünften Mal. Ob er in Zukunft wieder bereitstehe, ließ er offen. Als Neapolitaner wolle er sein Schicksal nicht herausfordern.
Er plane jedenfalls, künftig seiner Familie mehr Aufmerksamkeit zu widmen. "Bevor ich in den Himmel, ach, ich meinte zur Hölle fahre, möchte ich noch ein wenig Zeit mit meinen Enkeln verbringen", sagte Muti und lachte. Diesmal nahm er Mitglieder seiner Familie nach Wien mit.
Geschätzt mehr als 50 Millionen Zuschauer in 94 Ländern werden am Montag das übertragene Neujahrskonzert aus dem prächtig geschmückten Goldenen Saal des Musikvereins verfolgen. Sieben neue Werke werden aufgeführt.
(dpa/MH)
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