Dienstag, 27. Februar 2018 / 21:45 – 23:15 Uhr
ARTE
Dokumentation (Deutschland 2017, Erstausstrahlung) Die Belagerung Leningrads durch die deutsche Wehrmacht ist eines der grausamsten Kapitel des Zweiten Weltkriegs. Rund eine Millionen Zivilisten kostet die Blockade das Leben. Fast 900 Tage, von Herbst 1941 bis Januar 1944, erleidet die Bevölkerung der russischen Stadt ein schwer fassbares Martyrium. Zumindest etwas Trost spendet den leidenden Menschen in dieser Zeit das Radio und die Musik von Karl Eliasberg und seines Rundfunkorchesters. Als der sowjetische Dirigent die 7. Symphonie des Komponisten Dimitri Schostakowitsch zum ersten Mal aufführen soll, wird das Konzert zu einem kurzen Triumph der Kultur über die Barbarei. Das aufwendige Dokudrama "Leningrad Symphonie – Eine Stadt kämpft um ihr Leben" erzählt davon.
Interviews mit Zeitzeugen, darunter auch mit Schostakowitschs Sohn Maxim, seltene Archivaufnahmen aus dem besetzten Leningrad und eigens produzierte Spielszenen schildern die dramatischen Geschehnisse. Im Zentrum steht Eliasberg. Während Schostakowitsch mit seiner Familie kurz nach Beginn der Einkesselung ausgeflogen wird, damit er die Komposition der Leningrader Symphonie in Sicherheit beenden kann, harrt der Dirigent in der eingeschlossenen Großstadt aus.
Als er den Auftrag erhält, das Werk zu inszenieren, steht er vor einer kaum lösbaren Aufgabe: Sein Orchester besteht aus nur noch 16 Überlebenden. "Die Geschichte ist faszinierend, weil sie zeigt, welchen humanen Einfluss Kunst selbst in einem Umfeld totaler entmenschlichter Brutalisierung haben kann", sagte der Produzent Reinhardt Beetz der Deutschen Presse-Agentur.
(dpa/MH)
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