Leipzig/Berlin (MH) – Das Leipziger Gewandhaus entfernt seine drei "Echo Klassik"-Trophäen aus dem Foyer. Zurückgeben werde man die Preise jedoch nicht, sagte Direktor Andreas Schulz der "Sächsischen Zeitung" (Dienstag). "Anders als beim Pop-Echo bewertet eine elfköpfige Jury die künstlerische Leistung, die auf einem Tonträger veröffentlicht wurde", erklärte er. Das Urteil der Fachjury könne nicht einfach zurückgenommen werden. Dennoch werde das Orchester nicht weiter aktiv mit den zwischen 2006 und 2015 erhaltenen Auszeichnungen umgehen.
Die Entscheidung der Pop-Echo-Jury, Texte mit antisemitischen und anderen diskriminierenden Inhalten auszuzeichnen, sei schwer nachvollziehbar und aufs Schärfste zu verurteilen, sagte Schulz. "Gleichzeitig muss man sich die Frage stellen, weshalb ein Label Musik mit solchen Texten überhaupt produziert."
Nach der Verleihung des "Echo" an die Rapper Kollegah und Farid Bang hatten Künstler wie das Notos Quartett, der Pianist Igor Levit und mehrere Dirigenten sowie der Rock-Musiker Marius Müller-Westernhagen ihre Preise zurückgegeben.
(wa)
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