Wien/Berlin (MH) – Der Bühnenbildner und Opernregisseur Karl-Ernst Herrmann ist tot. Er sei am Sonntag in Berlin im Alter von 81 Jahren gestorben, teilte das Wiener Burgtheater am Montag mit. Für Aufführungen an dem Haus hat Herrmann insgesamt 29 Bühnenbilder geschaffen. Seine jüngste Arbeit dort, die Kulisse für Peter Handkes "Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße" ist letztmals am 5. Juni zu sehen.
Herrmanns Bühnenbilder für Inszenierungen von Luc Bondy, Klaus Michael Grüber, Matthias Hartmann, Dieter Giesing, George Tabori und zahlreiche andere Regisseure prägten Bühnenästhetik und Bühnenlicht des Theaters über 50 Jahre, teilte das Burgtheater weiter mit. Der 1936 in Neukirch (Oberlausitz) geborene Herrmann arbeitete unter anderem an den Theatern in Stuttgart, Bochum und Zürich. 1970 gründete er mit Peter Stein, Claus Peymann, Jürgen Schitthelm und Dieter Sturm die Berliner "Schaubühne".
Mit Mozarts "La clemenza di Tito" am Brüsseler Théâtre de la Monnaie gab Herrmann 1982 sein Debüt als Opernregisseur. Bei seinen Inszenierungen arbeitete er stets mit seiner Frau Ursel zusammen und entwarf die Kulissen, die Kostüme und das Licht. Er wirkte an den bedeutendsten Opernhäusern Europas, etwa in Paris, Amsterdam, Venedig, Madrid und Wien, sowie bei den Salzburger Festspielen. "Karl-Ernst Herrmann gab in der Ära Mortier den Festspielen ein neues kostbares Erscheinungsbild", würdigte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler den Künstler. "Er war ein Eichmeter des guten Geschmacks, ob als Regisseur, Bühnenbildner oder Gestalter."
(wa)
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