Lübeck – Mit einem Eröffnungsvorkonzert beginnt am (heutigen) Samstag das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF). In der Lübecker Musik- und Kongresshalle spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Christoph Eschenbach, Solistin ist die Cellistin Sol Gabetta. Auf dem Programm stehen Werke von Schumann, Elgar und Berlioz. Das offizielle Eröffnungskonzert am Sonntag wird im Fernsehen auf 3sat übertragen.
Mit 202 Konzerten in 64 Orten ist das Festival noch einmal umfangreicher als im Vorjahr. "Wir wollen keine Rekorde einstellen. Diese Zahl hat sich einfach ergeben", sagte Festivalintendant Christian Kuhnt der Deutschen Presse-Agentur. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr der romantische Komponist Robert Schumann (1810-1856). Porträtsolistin ist die Klarinettistin Sabine Meyer, die in 19 Konzerten die ganze Bandbreite klassischer und moderner Klarinettenmusik vorstellt.
"Robert Schumann haben wir für die Komponistenretrospektive unter anderem deshalb ausgewählt, weil er einen starken Norddeutschlandbezug hat. Er liebte Hamburg und hätte vermutlich gerne dort gelebt, wenn er es sich hätte aussuchen können", sagte Kuhnt.
Außerdem gebe es in Schmumanns Werk unendlich viel zu entdecken, sagte der Intendant. Als Beispiele nannte er die "Missa sacra", eines von nur zwei geistlichen Werken aus der Feder Schumanns, seinen Liederzyklus "Myrthen" oder ein Konzertstück für vier Hörner und Orchester. "Beim Schumann-Schwerpunkt darf das Publikum das Unerwartbare erwarten", sagte Kuhnt.
Auch das Abschlusskonzert am 26. August, eine Operngala mit Anna Netrebko und Yusif Eyvazov, findet in diesem Jahr ausnahmsweise in Lübeck statt. "Einen Tag zuvor, dem 100. Geburtstag von Leonard Bernstein, dirigiert Festivalgründer Justus Frantz in der Kieler Sparkassenarena als Finale Beethovens 9. Sinfonie. Damit erweisen wir dem SHMF-Mitbegründer Bernstein unsere Reverenz", sagte Kuhnt.
Das Schleswig-Holstein Musik Festival hat einen Etat von 10,4 Millionen Euro, gut 1,2 Millionen Euro davon sind ein Zuschuss des Landes. Der Vorverkauf für die rund 190.000 Eintrittskarten laufe gut, sagte Kuhnt. "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Besucherzahl des Vorjahres von rund 171.000 wieder erreichen werden." Kuhnt: "Wir jagen keine Rekorde, doch die Jagd nach musikalischen Sensationen ist durchaus gewollt."
(dpa/MH)
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