Bayreuth – Ungewohnte Töne für den Star-Tenor: Plácido Domingo ist als Dirigent bei den Bayreuther Festspielen von Teilen des Publikums ausgebuht worden. Nach der "Walküre" gab es am Dienstagabend zwar auch Applaus für den 77-jährigen Spanier – die Unmutsbekundungen aber waren deutlich zu hören.
Domingo hatte zuvor weitgehend ruhig, solide und ohne großen Bombast durch den zweiten Teil von Richard Wagners "Ring des Nibelungen" geführt. Ausgerechnet die große Arie "Winterstürme wichen dem Wonnemond" drohte dem Maestro am Pult zu Beginn aber etwas zu entgleiten. Die Quittung dafür bekam auch Tenor Stephen Gould als Siegmund von einigen Zuschauern. Auch er musste ein paar Buhs einstecken. Vorbehaltlos gefeiert wurden dagegen Anja Kampe als Sieglinde, John Lundgren als Wotan und Catherine Forster als Brünnhilde.
"Die Walküre" in einer Inszenierung von Frank Castorf ist ein Überbleibsel aus dem jüngsten und sehr umstrittenen Bayreuther "Ring". Ungewöhnlich für die Wagner-Festspiele: Die anderen drei Teile, "Das Rheingold", "Siegfried" und "Götterdämmerung", stehen in diesem Jahr nicht mehr auf dem Spielplan. Mit der "Walküre" endete am Dienstag die Bayreuther Premierenwoche. Die Festspiele dauern noch bis zum 29. August.
(dpa/MH)
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