Berlin (MH) – Nach dem Ende des Musikpreises "Echo" legt die Klassik-Branche eine eigene Auszeichnung auf. Platten-Labels, Verlage und Konzertveranstalter wollen am 14. Oktober erstmals den "Opus Klassik" vergeben. Das teilte der neugegründete Verein zur Förderung der klassischen Musik am Donnerstag mit. Die Preisträger sollen Anfang September bekanntgegeben werden.
Die Verleihung findet – wie zuvor für den "Echo Klassik" geplant – im Berliner Konzerthaus statt und wird am selben Abend im ZDF ausgestrahlt. Auch die Regularien und die Jury beruhten in diesem Jahr noch auf denen der früheren Auszeichnung, die der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) vergeben hatte, hieß es. Der Verein wolle das Konzept aber weiterentwickeln. Ziel sei ein Musikpreis, "der noch breiter als in der Vergangenheit aufgestellt ist und die Branche in ihrer gesamten Vielfalt reflektiert", sagte der Vorstandsvorsitzende Burkhard Glashoff.
Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins zählen der Verband der unabhängigen Labels CLASS, die Labels Deutsche Grammophon, Sony Music und Warner Music, die Konzertdirektion Rudolf Goette, die Musikverlegerin Dagmar Sikorski und der desginierte Intendant des Festspielhauses Baden-Baden, Benedikt Stampa. Über den Preis hinaus will der Verein Initiativen entwickeln, um der klassischen Musik eine stärkere Beachtung zu verschaffen. Sie solle über unterschiedliche Generationen und Demographien emotional und wirkungsvoll in der Lebenswirklichkeit der Menschen verankert werden.
Im Frühjahr war den beiden Rappern Kollegah und Farid Bang für ein als judenfeindlich kritisiertes Album der Pop-Echo verliehen worden. Wegen der darauf folgenden Diskussionen beschloss der BVMI, den Musikpreis abzuschaffen. Davon waren auch der Echo Klassik und der Echo Jazz betroffen.
(wa)
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