Gutachten zur Stuttgarter Opernsanierung: Kein Platz für Ausbau

08. Oktober 2018 - 16:03 Uhr

Stuttgart – Die Staatstheater müssen sich bei der Sanierung des Stuttgarter Opernhauses einem externen Gutachten zufolge auf das Wesentliche beschränken. Die maximale Um- und Ausbauvariante mit rund 12.500 Quadratmetern zusätzlicher Nutzfläche ist demnach am bisherigen Standort schon aus Platzgründen nicht zu verwirklichen, wie das Finanzministerium am Montag mitteilte. "Die Bauverwaltung kann zusätzliche Flächen am Standort(…) nicht beliebig herbeizaubern", sagte ein Sprecher.

Opernhaus Stuttgart

Opernhaus Stuttgart

Grundlage für das Gutachten war der Bedarf, den die Staatstheater für einen zukunftsfähigen Betrieb als "wünschenswert" angegeben hatten, hieß es weiter. Eine Maximalvariante also, dem die Gutachter nun schon aus Platzgründen eine Absage erteilt hätten. Bereits jetzt seien schon Büros oder auch der Ticketverkauf ausgelagert, ergänzte ein Sprecher des Kunstministeriums. Zuvor hatten die "Stuttgarter Nachrichten" über das Thema berichtet.

Die Gutachter hätten einen Vorschlag mit gut 10.600 Quadratmetern Zusatzfläche gemacht, hieß es, der nun vom Verwaltungsrat der Staatstheater geprüft werden müsse. "Die schlankere Lösung kann voraussichtlich untergebracht werden, auch wenn es knapp wird", sagte der Sprecher des Finanzministeriums. Das Gutachten sei der Einstieg in die weitere Planung des Um- und Ausbaus. "Bevor man plant, wie man die Flächen ausbaut, muss man erstmal schauen, was sich am Standort überhaupt unterbringen lässt."

Das gut 100 Jahre alte Opernhaus in Stuttgart benötigt eine Generalsanierung. Dabei soll auch eine moderne Kreuzbühne eingebaut werden, um schnellere und einfachere Bühnenbildwechsel möglich zu machen. Die Kosten sollen bis zum Frühjahr 2019 feststehen. Bisher lagen sie bei 400 bis 500 Millionen Euro – es wurde aber auch schon mal von 800 Millionen Euro geunkt.

Das Gutachten für beide Ministerien sollte am Montag dem Verwaltungsrat vorgestellt und dann voraussichtlich gründlich geprüft werden. "Erst danach kann es belastbare Aussagen für eine tatsächliche Planung geben", sagte der Sprecher. Nichts Neues gibt es dem Vernehmen nach derweil bei der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Interimsspielstätte während der auf sieben Jahre geschätzten Sanierungszeit. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) wollte dazu bis Ende November einen Vorschlag machen.

(dpa/MH)

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