Hamburg/Berlin (MH) – Beim 27. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds haben 56 junge Musiker wertvolle Geigen, Bratschen und Celli erspielt. 35 Teilnehmer bekamen ein Instrument erstmals verliehen, 25 weitere konnte ihre Leihfrist verlängern. Das teilten die Veranstalter am Montag in Hamburg mit. Insgesamt waren 60 Nachwuchsmusiker im Alter zwischen zwölf und 28 Jahren angetreten.
Als jüngster Neubewerber habe Leonard Toschev aus Leipzig begeistert. Der 13-Jährige wurde mit einer Violine von Enrico Ceruti, Cremona 1845, ausgezeichnet. Der 15-jährige Jakow Pavlenko aus Oldenburg, den die Jury 2017 als große Neuentdeckung des Wettbewerbs bezeichnete, erspielte sich diesmal eine Violine von Lorenzo Storioni, Cremona 1774. Ziyu Shen (21), die im Vorjahr eine Viola von Stephan von Baehr errang, kann nun ein Instrument von Paolo Antonio Testore, Mailand um 1740, spielen. Der 27-jährige Ivan Karizna, der, wie die Chinesin, an der Kronberg Academy studiert, erhielt ein Violoncello von Baptiste Vuillaume, Paris 1845.
"Für talentierte junge Musiker ist es wichtig, ein Instrument zu haben, mit dem sie ihr Klangideal finden und im internationalen Wettbewerb bestehen können", erklärte Irene Schulte-Hillen, Initiatorin des Deutschen Musikinstrumentenfonds und Präsidentin der Deutschen Stiftung Musikleben.
Der Fonds wurde 1993 von der Stiftung gegründet, um vielversprechende Nachwuchs-Streicher zu fördern. Sein Bestand ist von anfangs 16 auf 225 Geigen, Bratschen, Celli und Bässe angewachsen. Er umfasst sowohl historische Meisterstücke von Stradivari, Guarneri, Guadagnini oder Gagliano, als auch hervorragende moderne Instrumente. Die Stiftung widmet sich seit 1962 der bundesweiten Förderung des Spitzennachwuchses. Derzeit betreut sie rund 300 Stipendiaten zwischen zwölf und 30 Jahren.
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(wa)
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