Jonas Kaufmann singt Don Carlos

31. März 2019 - 10:20 Uhr

Sonntag, 31. März 2019 / 22:55 – 03:15 Uhr
ARTE

Oper (Frankreich 2017) Die italienische Fassung ist die bekanntere, doch die Pariser Bastille-Oper hat die Spielzeit 2017/18 mit der französischen Originalfassung von Verdis "Don Carlos" eröffnet. Die großartig besetzte Inszenierung versammelt mit Jonas Kaufmann, Sonya Yoncheva, Ludovic Tézier, Elīna Garanča und Ildar Abdrazakov fünf herausragende Stimmen. Eine Produktion mit internationaler Starbesetzung, dafür ist die Inszenierung des namhaften polnischen Regisseurs Krzysztof Warlikowski umso schlichter. Er stellt das persönliche Drama der Figuren in den Mittelpunkt. Die musikalische Leitung hat Philippe Jordan.

"Don Carlos"

"Don Carlos"

Nach seiner Abdankung im Jahr 1556 zieht sich Karl V. in das Kloster San Jerónimo de Yuste zurück; sein Sohn Philipp II. tritt die Nachfolge an. Spanien und Frankreich stehen seit Jahrzehnten im Krieg. Die Verlobung von Don Carlos, dem spanischen Thronfolger, mit Elisabeth de Valois, der Tochter Heinrichs II. und Katharinas von Medici, soll den Frieden herbeiführen. Bei einem heimlichen Treffen im Wald von Fontainebleau hatten sich die beiden ineinander verliebt. Doch Philipp II. beschließt, Elisabeth selbst zu heiraten…

Vor dem Hintergrund des Spanisch-Französischen Krieges erzählt das Werk die tragische Geschichte seines melancholischen Helden, der auf der Suche nach Trost und Vergessen den Blick nach Flandern richtet…

Der polnische Regisseur Krzysztof Warlikowski zählt zu den faszinierendsten Regisseuren seiner Generation. Für diese neue Regiearbeit verwendet er das für die Académie impériale de Musique de Paris geschriebene französische Original der Oper, verzichtet also auf die Ballettszenen. Diese Fassung von "Don Carlos" war seit über 20 Jahren nicht mehr zu sehen; zuletzt wurde sie 1996 in der Regie von Luc Bondy am Pariser Théâtre du Châtelet aufgeführt.

Warlikowski verschlankt die Tragödie auf das Wesentliche und lässt Raum für intime Gefühle inmitten eines imaginären Freskos, das letztlich näher an der Wahrheit ist als die Geschichtsschreibung selbst. Mit Philippe Jordan am Dirigentenpult kann das Publikum diese große Oper in fünf Akten in ihrer allerersten Fassung entdecken, deren französische Textvorlage Verdi für die Uraufführung im Jahr 1867 selbst bearbeitete.

(pt/MH)

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