Osterfestspiele Salzburg mit umjubelten "Meistersingern" eröffnet

13. April 2019 - 23:20 Uhr

Salzburg – Die Salzburger Osterfestspiele sind am Samstag mit einer Neuinszenierung von Richard Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" eröffnet worden. Stürmisch gefeiert wurde Dirigent Christian Thielemann am Pult der Sächsischen Staatskapelle Dresden, der gerade seinen 60. Geburtstag gefeiert hat. Er dirigierte Wagners einzige komische Oper in bedächtigem Tempo und fast ohne Pathos, dafür ungemein farbenreich und transparent mit fabelhaften Solisten an allen Pulten der Staatskapelle.

"Die Meistersinger von Nürnberg"

"Die Meistersinger von Nürnberg"

Jubel im voll besetzten Großen Festspielhaus gab es auch für den Bass Georg Zeppenfeld als Sachs, den Heldentenor Klaus Florian Vogt als Stolzing und den Bariton Adrian Eröd als Beckmesser. Weniger enthusiastisch beurteilte das Publikum die Leistung der US-amerikanischen Sopranistin Jacquelyn Wagner als Eva.

Auffallend schwach fiel der Applaus für Regisseur Jens-Daniel Herzog aus, der seit der Saison 2018/19 die Staatsoper Nürnberg leitet. Zusammen mit Bühnenbildner Mathis Neidhardt hatte er die Handlung ins Innere eines Stadttheaters verlegt – mit Sachs als Regisseur und einem Chor von Bühnenarbeitern – und ließ bis kurz vor Schluss jede diskussionswürdige Deutung des Werkes vermissen. Wagners "Meistersinger" sind wegen ihrer antisemitischen und nationalistischen Tendenzen und ihrer Rolle als Parade-Oper des NS-Regimes bis heute umstritten.

(dpa/MH)

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