Berlin (MH) – Mit stürmischem Beifall hat das Publikum der Deutschen Oper Berlin am Sonntagabend die Uraufführung von Detlev Glanerts "Oceane" in der Regie von Robert Carsen aufgenommen. Besonders die schwedische Sopranistin Maria Bengtsson in der Titelpartie und der österreichische Tenor Nikolai Schukoff als Gutbesitzer Martin von Dircksen sowie Chor und Orchester ernteten Jubel. Glanert und Carsen wurden mit stehenden Ovationen gefeiert.
Das Libretto von Hans-Ulrich Treichel basiert auf Theodor Fontanes Novellenfragment "Oceane von Parceval" und enthält Dialoge mit Bezügen zur heutigen Zeit. Operettenhafte Melodien, Walzer- und Polka-Rhythmen kontrastieren mit dramatischen Steigerungsmomenten und Chorszenen, in denen sich die Urgewalt des Elementaren in wortlosen Naturlauten manifestiert.
Im Zentrum des Auftragswerks, einer Hommage zum 200. Geburtstag Fontanes, steht eine rätselhafte, in unsere Gegenwart versetzte Melusinengestalt, die zu menschlicher Liebe unfähig ist. Carsen versetzt die tragische Handlung in eine karge, düster anmutende Szenerie: ein heruntergekommenes Hotel am Meer.
Die musikalische Leitung hatte Donald Runnicles. Der Generalmusikdirektor der Deutschen Oper dirigierte bereits 2012 die Uraufführung von Glanerts "Brahms-Fantasie". Die Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten und Treichel begann 2006 mit der Oper "Caligula", die an das gleichnamige Drama von Albert Camus anlehnt.
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(ck/wa)
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