Hamburg/Berlin (MH) – Die Nachfrage nach Konzertkarten für die Elbphilharmonie geht langsam zurück. Alle Veranstaltungen in den beiden Sälen seien zwar noch immer ausverkauft, aber der Druck im Vorverkauf lasse nach, sagte Generalintendant Christoph Lieben-Seutter der Wochenzeitung "Die Zeit" (29. Mai). Während ein durchschnittliches Konzert im Großen Saal im ersten Jahr innerhalb von 24 Stunden ausverkauft war, habe es im zweiten Jahr eine Woche gebraucht und dauere inzwischen einen Monat. Den Zeiten, in denen nicht mehr jede Veranstaltung ausverkauft ist, sehe er gelassen entgegen: "Dann läuft es mit 90 oder 95 Prozent Auslastung, das ist immer noch gut", erklärte der gebürtige Wiener.
Bei den Veranstaltern stehe die Elbphilharmonie unverändert hoch im Kurs. "Die Nachfrage ist endlos, manche Abende könnten wir zehnmal vergeben." Die Herausforderung liege für sein Team eher darin, ein bestimmtes Qualitätsniveau zu gewährleisten. 90 Prozent der Anfragen lasse er absagen, nicht nur aus Termingründen. Das Haus habe es mit einer gewaltigen Erwartungshaltung zu tun: "Jeder Abend wird mit der Lupe angeguckt; was nicht topquality ist, wird sofort öffentlich kritisiert", betonte Lieben-Seutter.
Zum Ende ihrer zweiten vollständigen Saison habe die Elbphilharmonie ihre Belastungsgrenze erreicht. In den rund 870 Tagen seit der Eröffnung haben 1.539 Konzerte und andere Veranstaltungen stattgefunden, das heißt in beiden Sälen durchschnittlich ein Konzert pro Tag. "Wir sind am Limit", sagte Lieben-Seutter. Bisher habe sein Team jede Saison ein besseres Ergebnis erzielt als vorhergesagt. Auch für die laufende Saison erwartet er, mit dem geplanten Etat auszukommen. Eine weitere Verbesserung des Ergebnisses schließe er aber aus: "Wir können nicht mehr tun, als jeden Tag alle Plätze zu verkaufen."
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(wa)
(Redaktionshinweis: Der ZEIT-Artikel lag MH vorab in redaktioneller Fassung vor.)
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