Samstag, 10. August 2019 / 20:15 – 22:20 Uhr
3sat
Oper (Österreich 2019) Bei den Bregenzer Festspielen feierte in diesem Jahr Giuseppe Verdis Opernklassiker "Rigoletto" Premiere am Bodensee. Regisseur Philipp Stölzl betont Verdis einzigartige Kontraste zwischen Spektakel und intimem Kammerspiel. Dem zirkushaften Treiben auf dem Fest, der Entführung und dem nächtlichen Sturm stehen innige Szenen zwischen Vater und Tochter sowie Gilda und dem Herzog gegenüber. Traditionell wird die Neuinszenierung wieder zwei Jahre als Spiel auf dem See in Bregenz aufgeführt.
Als Hofnarr amüsiert sich Rigoletto über das freizügige Leben seines Herzogs, den er tatkräftig bei dessen Eroberungen unterstützt. Sein Lachen über den erzürnten Monterone, der seine Tochter durch den Herzog entehrt sieht, bleibt ihm jedoch im Hals stecken, als dieser ihn verflucht. Ohne sein Wissen wird Rigoletto zum Mittäter bei der Entführung seiner eigenen Tochter Gilda, die er schützend zu Hause eingesperrt hält. In der Zuwendung des Herzogs sieht sie einen Ausweg aus der Obhut ihres Vaters. Dieser aber hat einen Mörder beauftragt, um den egoistischen Liebschaften des Herzogs ein endgültiges Ende zu bereiten. Doch als Rigoletto die verhüllte Leiche ins Wasser werfen möchte, hört er erneut dessen zynisches Credo "La donna è mobile" und fürchtet um das Leben seiner Tochter.
Mit der Möglichkeit, auf der Seebühne zu inszenieren, ging für Stölzl ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Seine Musikvideos für die Gruppe Rammstein machten ihn bekannt, in Filmen wie "Nordwand", "Der Medicus" und zuletzt "Winnetou" entwarf er atemraubende Szenen. Als Opernregisseur feierte er Erfolge unter anderem bei den Salzburger Festspielen, am Theater an der Wien sowie an den Staatsopern in Berlin und Dresden.
(pt/MH)
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