Samstag, 11. Januar 2020 / 19:20 – 20:00 Uhr
3sat
Dokumentation (Deutschland 2019) Man kennt sie, die großen Stars der Opernwelt, von Anna Netrebko bis Cecilia Bartoli, von Jonas Kaufmann bis Rolando Villazón. Doch wie wird man zum Opernstar? Sie alle haben mal klein angefangen, irgendwann studiert und dann den großen Sprung geschafft auf die Weltbühnen der Opern- und Konzerthäuser. Doch warum schaffen es die einen, und andere nicht? Der Filmautor Stefan Braunshausen ist diesen Fragen nachgegangen.
Er hat Sängerinnen und Sänger in verschiedenen Stadien ihrer Karriere getroffen, aber auch Regisseure, Dirigenten und Intendanten. Und er hat herausgefunden: Eine gute Stimme allein reicht längst nicht mehr aus, um als Opernsänger erfolgreich zu sein. Nervenstärke und ein gutes Aussehen sind heute mindestens genauso wichtig – und auch die sozialen Netzwerke. Eine Stelle im Ensemble eines Opernhauses zu ergattern ist dabei wie ein Sechser im Lotto. Dort verdienen Berufsanfänger allerdings gerade mal 2.000 Euro brutto – und das nach sechs Jahren Studium. Ein Bühnentechniker verdient mehr. Über den harten Weg an die Spitze sprechen in diesem Film Jonas Kaufmann, Asmik Grigorian, Elsa Dreisig, Brigitte Fassbaender, Antonio Pappano und Bernd Loebe.
Die Mitwirkenden:
Jonas Kaufmann, Tenor: Seine Karriere begann an einem kleineren Haus, am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken. Erst mit Mitte 30 gelang ihm der große Durchbruch, da hatte er schon fast aufgegeben.
Asmik Grigorian, Sopran aus Litauen: Sie war der Star der Salzburger Festspiele 2018, begeisterte Publikum und Kritik gleichermaßen. Doch mit Anfang 30 war sie stimmlich schon fast am Ende.
Elsa Dreisig, dänisch-französische Sopranistin: Der Shootingstar der Berliner Staatsoper erzählt, wie sie durch den Gewinn mehrerer Wettbewerbe ihre Karriere startete, dass es aber durchaus schwer ist, sich als Nachwuchssängerin nicht verheizen zu lassen.
Brigitte Fassbaender, Regisseurin: Die Opernlegende berichtet, was die größten Verführungen für Sänger heute sind und warum es so wichtig ist, "nein" sagen zu können.
Antonio Pappano, Dirigent: Er arbeitet regelmäßig mit den Stars der Szene wie Jonas Kaufmann und Anna Netrebko zusammen und sagt: Viele Sänger singen zu laut und ruinieren sich so ihre Stimme.
Bernd Loebe, Intendant aus Frankfurt: Er weiß, wie schwierig es ist, deutsche Sänger zu engagieren. Auf den Besetzungslisten deutscher und internationaler Opernhäuser gibt es kaum deutsche Namen. Warum ist das Niveau im Ausland so viel besser als bei uns?
(pt/MH)
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