München/Berlin (MH) – Der internationale Ernst von Siemens Musikpreis geht in diesem Jahr an die deutsche Bratschistin Tabea Zimmermann. Das Kuratorium zeichne mit der 53-Jährigen eine Künstlerin aus, "die alle Energie darauf lenkt, zum Kern des musikalischen Wesens vorzudringen und diese Erfahrung mit dem Publikum zu teilen", erklärte die Ernst von Siemens Musikstiftung am Donnerstag. Die Auszeichnung ist mit 250.000 Euro dotiert und zählt zu den wichtigsten Musikpreisen weltweit.
"Durch ihr tiefes musikalisches Verständnis und ihre bedingungslose Liebe zur Musik, die sie mit unermüdlichem Enthusiasmus vermittelt, gestaltet Tabea Zimmermann mit ihrer Bratsche seit vielen Jahren die musikalische Gegenwart auf eindrücklichste Art und Weise", hieß es in der Begründung. "Mit der Auszeichnung wird ihr unbestechliches Musizieren, ihre authentische, persönliche Haltung und künstlerische Integrität genauso gewürdigt, wie ihr kompromissloser Qualitätsanspruch, die ganz neue Strahlkraft, die sie ihrem Instrument Bratsche verliehen hat, ihr Einsatz für die zeitgenössische Musik und nicht zuletzt ihre großartigen Leistungen in der Lehre."
Die Preisverleihung findet am 11. Mai im Münchner Prinzregententheater statt. Dabei werden auch drei Förderpreise an junge, vielversprechende Komponisten vergeben. Deren Namen sollen Ende Februar bekanntgegeben werden. Das Hamburger Ensemble Resonanz wird gemeinsam mit Zimmermann "Lachrymae" von Benjamin Britten – dem ersten Ernst von Siemens Musikpreisträger – aufführen. Die Laudatio hält der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Die in der Schweiz ansässige Ernst von Siemens Musikstiftung vergibt in diesem Jahr mehr als 3,6 Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern. Unterstützt werden weltweit rund 120 Projekte im zeitgenössischen Musikbereich. Gefördert werden vor allem Kompositionsaufträge, aber auch Festivals, Konzerte, Kinder- und Jugendprojekte.
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(wa)
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