Komische Oper ehrt Harry Kupfer mit Gedenkkonzert

26. Januar 2020 - 14:54 Uhr

Berlin (MH) – Mit einem Gedenkkonzert hat die Komische Oper Berlin am Sonntag ihren langjährigen Chefregisseurs Harry Kupfer geehrt. Der Künstler war am 30. Dezember 2019 mit 84 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. Der Intendant und heutige Chefregisseur, Barrie Kosky, dankte Kupfer für seine Leistungen an dem Haus. Unter anderem zählte er alle 40 Inszenierungen auf, die Kupfer zwischen 1981 und 2002 sowie noch einmal im vorigen Jahr an der Komischen Oper realisiert hat.

Komische Oper Berlin, Saal

Komische Oper Berlin, Saal

Besonders habe er sich über Kritik Kupfers während seiner gleichzeitigen Arbeit an Puccinis "La Bohème" gefreut, erklärte Kosky. Von Dirigent Daniel Barenboim, mit dem Kupfer 1988 in Bayreuth einen "Ring des Nibelungen" schuf, verlas er Worte des Gedenkens. Barenboim probt zur Zeit mit den Wiener Philharmonikern. Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) würdigte den Regisseur in einem ausführlichen Redebeitrag.

Das Orchester des Hauses spielte unter der Leitung von Generalmusikdirektor Ainārs Rubiķis Ausschnitte aus den Opern "Don Giovanni", "Die Hochzeit des Figaro", "Così fan tutte" und "Die Entführung aus dem Serail" von Mozart. Den Komponisten habe Kupfer besonders verehrt und viele seiner Werke an der Komischen Oper inszeniert, betonte Kosky. Auf seine Bitte, nach dem abschließenden Terzett aus der "Così" nicht zu klatschen, verließen die Zuschauer den Saal im stillen Gedenken an Kupfer.

Der gebürtige Berliner Kupfer hat mehr als 200 Opern im In- und Ausland realisiert. Seine Karriere begann 1958 als Oberspielleiter der Oper in Stralsund. Nach Stationen in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), Weimar und Dresden wurde er 1981 Chefregisseur der Komischen Oper Berlin und prägte das Haus künstlerisch über 21 Jahre. Daneben wirkte er als Professor an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin.

Internationalen Ruhm erlangte Kupfer 1978 mit der Inszenierung des "Fliegenden Holländers" bei den Bayreuther Festspielen. An der Berliner Staatsoper gestaltete er ab 1992 sämtliche Werke Richard Wagners. Seine letzte Inszenierung führte ihn 2019 mit Georg Friedrich Händels "Poros" zurück an die Komische Oper Berlin.

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(ia/wa)

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