Leipzig/Berlin (MH) – Der frühere Chordirektor der Oper Leipzig, Andreas Pieske, ist tot. Wie eine Sprecherin am Mittwoch unter Berufung auf das nähere private Umfeld sagte, starb er am vergangenen Sonntag in Leipzig. Pieske wurde 91 Jahre alt. Von 1960 bis 1990 habe er den Chor der Oper Leipzig "zu einem der besten Opernchöre im deutschsprachigen Raum" geformt, hieß es in einem Nachruf.
1928 in Dresden geboren, wurde Pieske mit neun Jahren Sängerknabe im Dresdner Kapellknabeninstitut. Nach dem Kapellmeister-Studium an der Musikhochschule Dresden wirkte er ab 1951 als Chordirektor beim Dresdner Mozartchor und ab 1957 am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Kurz nach Eröffnung des Neuen Leipziger Opernhauses 1960 wurde er Direktor des Opernchores. Gleichzeitig leitete er den Opernextrachor und war von 1965 bis 1980 auch Chordirektor am Leipziger Gewandhaus.
Das Ineinandergreifen von musikalischer und szenischer Darstellung in der Tradition des sogenannten realistischen Musiktheaters habe für Pieske stets oberste Priorität gehabt, erklärte die Oper Leipzig. "Besonderes Augenmerk richtete er zudem auf die Ausbildung des musikalischen Nachwuchses." Von 1963 bis 2004 war er Lehrbeauftragter und Dozent an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy", von 1964 bis 1988 Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin. Nicht zuletzt wegen seines Engagements für die Nachwuchsförderung ernannte ihn die Oper Leipzig 2006 zum Ehrenmitglied.
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(wa)
(Redaktionshinweis: Das Foto wurde am 25.03.2020, 17:25 Uhr, in den Text eingefügt.)
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