Knabenchöre fürchten wegen Corona um ihre Existenz

11. Mai 2020 - 14:01 Uhr

Berlin (MH) – Deutschlands Knabenchöre sehen durch die Corona-Krise ihre Existenz bedroht. Die Chorleiter und Manager von fünf der bekanntesten Ensembles haben am Montag klare Rahmenbedingungen und einen Zeitplan für die Wiederaufnahme des Probe- und Konzertbetriebs gefordert.

Wie alle Künstler hätten die Knabenchöre auf unabsehbare Zeit ihre konzertanten Auftrittsmöglichkeiten verloren. Dadurch hätten sie große finanzielle Einbußen, die, wenn sich die Situation nicht verändert, den Fortbestand der Chöre bedrohe, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Dresdner Kreuzchores, der Augsburger Domsingknaben, der Regensburger Domspatzen sowie des Tölzer und des Windsbacher Knabenchores.

Chorproben seien seit Mitte März nicht mehr möglich. Auch wenn der Schulbetrieb langsam wieder aufgenommen wird, sei es bisher unklar, wann Proben in kleinen Gruppen oder mit dem ganzen Ensemble wieder möglich sein werden. Diese lange Probenpause bedeute für die Knabenchöre, dass sie nahezu vollständig neu aufgebaut werden müssen. Darüber hinaus könnten die Ensembles in der aktuellen Situation kaum musikalischen Nachwuchs finden.

In Deutschland existieren den Angaben zufolge etwa 30 Knabenchöre, die als städtische Eigenbetriebe, als Vereine, kirchliche Einrichtungen, GmbH oder Anstalten des öffentlichen Rechts betrieben werden. Die ältesten Ensembles wurden vor mehr als 1.000 Jahren gegründet. "Der monatelange Shutdown der klassischen Musikbranche bedroht ihre weit ins Mittelalter zurückreichende musikalische Tradition", erklärten die Chöre.

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(wa)

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