Wiesbaden/Berlin (MH) – Das Land Hessen legt in der Corona-Krise ein Unterstützungspaket für Künstler, Festivals und Kultureinrichtungen auf. "Kunst und Kultur sind kein Luxus oder Sahnehäubchen in guten Zeiten", sagte Kulturministerin Angela Dorn (Grüne) am Montag. "Kunst und Kultur sind elementarer Bestandteil unseres Lebens." Das gelte auch und gerade in der Krise. Für das Paket "Hessen kulturell neu eröffnen" stellt das Land rund 50 Millionen Euro zusätzliche Mittel bereit.
Freie Künstler können Arbeitsstipendien von je 2.000 Euro erhalten. "Wir haben uns bereits mit den wirtschaftlichen Soforthilfen für Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen sowie mit dem Vereinsprogramm sehr bemüht, Härten für die Kultur abzufedern", erklärte Dorn. "Leider hat die Große Koalition in Berlin einen Ausgleich für Lebenshaltungskosten von Soloselbstständigen in den Soforthilfen nicht zugelassen." Hier gebe es eine Lücke. "Wir haben unsere Arbeitsstipendien nun bewusst so gestaltet, dass sie unabhängig von Betriebsausgaben sind und auch nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden", so Dorn.
Festivals, die als Großveranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden müssen, erhalten eine finanzielle Unterstützung für Einnahmeausfälle. Die maximale Höhe richtet sich nach der Zahl der verkauften Eintrittskarten im Schnitt der vergangenen drei Jahre: 2,50 Euro pro Ticket bei öffentlich getragenen Festivals, 5,00 Euro bei von gemeinnützigen Vereinen oder privaten Institutionen getragenen. Der Betrag ist auf 500.000 Euro gedeckelt.
Anträge können ab dem 1. Juni gestellt werden. Künstler wenden sich an die Hessische Kulturstiftung, Festivals an das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Ein weiteres Programm soll Kultureinrichtungen den Übergang in die vollständige Neueröffnung erleichtern. Kinos, Konzertsäle, Freie Bühnen und andere Spielstätten können für die Entwicklung neuer Formate oder bauliche Anpassungen einen Pauschalbetrag von je 18.000 Euro erhalten. Eine Kombination mit anderen Hilfen, etwa den angekündigten Programmen des Bundes, soll möglich sein. Anträge könnten voraussichtlich ab 1. August beim Ministerium gestellt werden.
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(wa)
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