Mainz/Berlin (MH) – Die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur und die Stiftung Villa Musica vergeben künftig einen Hans-Gál-Preis. Damit soll jeweils ein internationales Nachwuchsensemble gefördert werden, teilte die Akademie am Donnerstag mit. Erster Preisträger ist das Esmé Quartet aus Köln. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Verleihung soll am 29. Oktober 2020 stattfinden.
Das Esmé Quartet, das die koreanischen Musikerinnen Wonhee Bae, Yuna Ha, Jiwon Kim und Yeeun Heo 2016 an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln gegründet haben, werde für seine außergewöhnlichen Leistungen auf dem Gebiet der Kammermusik ausgezeichnet. Das Streichquartett habe sich schnell einen Namen gemacht. So gewann es 2018 beim Wigmore Hall International String Quartet Wettbewerb in London den ersten Preis sowie vier Sonderpreise. Tourneen und Auftritte führten die Musikerinnen nach Großbritannien und Italien, in die Lotte Concert Hall Seoul, zum Brahmsfestival Lübeck, zum Esterházy Festival Eisenstadt und zur Montreal International String Academy. Die Jury aus den Akademiemitgliedern Claudia Eder und Peter Gülke sowie dem Künstlerischen Direktor der Villa Musica, Alexander Hülshoff, erhoffe sich von dem noch jungen Esmé Quartet eine erfolgversprechende weitere Laufbahn, hieß es.
Der Hans-Gál-Preis erinnert an den Komponisten, Musikwissenschaftler und -pädagogen (1890-1987), der von 1929 bis 1933 Direktor des Konservatoriums Mainz war. Wegen seiner ungarisch-jüdischen Abstammung wurde er nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten beurlaubt und emigrierte zunächst nach Österreich, 1938 nach Großbritannien. 1945 wurde er britischer Staatsbürger und unterrichtete bis 1955 an der Universität Edinburgh.
Das Preisgeld wird durch die Stiftung von Susanne und Andreas Barner für zunächst fünf Jahre ermöglicht.
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(wa)
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