Salzburger Festspiele trotzen Corona-Virus mit Disziplin

30. August 2020 - 18:55 Uhr

Salzburg/Berlin (MH) – Die Salzburger Festspiele haben auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie eine erfolgreiche Saison veranstaltet. Dass das Festival in diesem Jahr überhaupt habe stattfinden können, "empfanden wir als das größte Jubiläumsgeschenk", sagte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler am Sonntag zum Abschluss. "Musik, Theater, Konzerte, Oper, all diese wunderbaren Dinge" seien "mit einem sehr durchdachten, klugen, trotzdem niemand überfordernden Sicherheitskonzept" möglich gewesen, erklärte Intendant Markus Hinterhäuser.

Direktorium der Salzburger Festspiele

Direktorium der Salzburger Festspiele

Von den 1.400 Mitwirkenden habe sich in der zweimonatigen Vorbereitungs-, Proben- und Vorstellungszeit lediglich eine Mitarbeiterin Anfang Juli infiziert, sagte der Kaufmännische Direktor Lukas Crepaz. Unter den 76.500 Besuchern sei kein einziger Fall gemeldet worden. Das spreche für die außerordentliche Disziplin und das große Verantwortungsbewusstsein von Künstlern, Mitarbeitern und Publikum. "Wir konnten mit unseren Maßnahmen beweisen, dass Kulturveranstaltungen so durchgeführt werden können, dass von ihnen kein erhöhtes Risiko ausgeht", erklärte Crepaz. "Der österreichische Weg einer schrittweisen Lockerung für den Kulturbetrieb hat sich als richtig erwiesen."

Um die Festspiele "künstlerisch sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar" zu veranstalten, hatten die Organisatoren ein Sicherheits- und Präventionskonzept ausgearbeitet und mit der Gesundheitsbehörde abgestimmt. So wurden rund 3.600 Tests auf Covid-19 bei Mitarbeitern und Künstlern durchgeführt. Für die Zuschauer galt eine generelle Maskenpflicht außer am Sitzplatz während der Vorstellung. Um die Verbreitung von Aerosolen einzudämmen, wurde die Benutzung von Fächern verboten. Das Publikum wurde zur Einhaltung der 1-Meter-Abstandsregel aktiv geleitet. Die Sitzplätze in den Spielstätten waren deutlich reduziert, die Besucher saßen im Schachbrettmuster. Die Veranstaltungen liefen jeweils ohne Pause, und es gab keine Bewirtung. Tickets waren personalisiert und mussten mit dem Ausweis vorgezeigt werden.

Die 1920 gegründeten Salzburger Festspiele ziehen jedes Jahr in sechs Wochen mit rund 200 Veranstaltungen um die 250.000 Besucher an. Diesmal umfasste das Programm in 30 Tagen 110 Aufführungen, darunter zwölf Opernvorstellungen und 53 Konzerte. Die Platzauslastung lag den Angaben zufolge bei 96 Prozent.

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(wa)

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