Berlin (MH) – Der Deutsche Musikrat hat für das Kulturleben von der Politik Augenmaß bei den Corona-Maßnahmen gefordert. Generalsekretär Christian Höppner appellierte am Dienstag an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder, keine weiteren Einschränkungen für Veranstaltungsorte mit bewährten Hygienekonzepten zu beschließen. "Das stumpfe Schwert undifferenzierter Schutzmaßnahmen, wie es derzeit in Bayern zum Einsatz kommt, entspricht nicht dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand und schadet dem gesellschaftlichen Zusammenhalt gravierend", sagte Höppner.
Die meisten Infektionen gebe es laut Robert Koch-Institut im privaten Bereich. Konzerthäuser und Theater mit ihren detaillierten Hygienekonzepten seien dagegen vergleichsweise sichere Räume, betonte Höppner. "Orte der kulturellen Begegnung sind für das soziale Miteinander unverzichtbar: live, nicht virtuell – gerade jetzt, wo Ängste und Vereinsamung das öffentliche Leben bestimmen", erklärte er.
Kanzlerin und Ministerpräsidenten beraten am Mittwoch über eine Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. In Bayern dürfen auch große Kultureinrichtungen nur noch vor maximal 50 Zuschauern spielen, wenn es in dem Ort mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gibt.
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(wa)
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