Leipzig/Berlin (MH) – Die Bach-Medaille der Stadt Leipzig geht in diesem Jahr erstmals an zwei Musikwissenschaftler. Christoph Wolff und Hans-Joachim Schulze prägten die Bach-Forschung seit 60 Jahren auf beeindruckende Weise, teilte das Bach-Archiv Leipzig am Montag mit. Die Würdigung werde am 17. Juni im Rahmen des Bachfestes überreicht.
Neben Veröffentlichungen zu Johann Sebastian Bach, Quellenfunden und Neueditionen hätten Wolff (geboren 1940 in Solingen) und Schulze (1934 in Leipzig) auch für eine kontinuierliche Zusammenarbeit der Bach-Forschung über den Eisernen Vorhang hinweg gesorgt, begründete die Jury. Zwischen 1975 und 2005 gaben sie gemeinsam das Bach-Jahrbuch heraus.
Nach dem Fall der Mauer wirkten beide aufeinanderfolgend als Direktor des Bach-Archivs. In dieser Zeit hätten sie die Leipziger Forschungsstätte zum Zentrum der internationalen Bach-Pflege entwickelt. Wolffs 2001 erschienene Bach-Biographie gelte heute als Standardwerk, hieß es. Schulzes mehrbändige Gesamtausgabe der "Bach-Dokumente" bilde eine Edition, "ohne die die heutige Bach-Biographik keine verlässliche Basis hätte".
Mit der aus Meißner Porzellan gefertigten Medaille werden seit 2003 im Rahmen des jährlichen Leipziger Bachfests besondere Verdienste um die Pflege des Werkes von Johann Sebastian Bach (1685-1750) gewürdigt. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Gustav Leonhardt, Helmuth Rilling, Philippe Herreweghe, die Akademie für Alte Musik Berlin und zuletzt Angela Hewitt.
Das Bachfest 2021 findet vom 11. bis 21. Juni statt und steht unter dem Motto "Erlösung".
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(wa)
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